In Senden sind Archäologen auf ein außergewöhnliches keltisches Grab gestoßen. Wie BR24 berichtet, handelt es sich um die Überreste einer Frau, die vor rund 2.300 Jahren beigesetzt wurde. Die Grabstätte beeindruckt durch wertvolle Beigaben, darunter bronzene Arm- und Fußringe, ein dunkler Oberarmring und eine kunstvoll gestaltete Gewandschließe.
Diese Funde deuten darauf hin, dass die Frau zu einer angesehenen Schicht der keltischen Gesellschaft gehörte. Besonders ungewöhnlich: Im Hüftbereich fanden sich Reste eines kleinen Tieres, vermutlich eines Zickleins oder Lamms. Laut Grabungsleiter Matthias Leicht könnte es sich dabei um eine rituelle Gabe oder ein Haustier handeln. „So etwas ist selten und macht diesen Fund einzigartig“, betont Leicht gegenüber BR24.
Wertvoller Einblick in die Geschichte Bayerisch-Schwabens
Die Grabung ist Teil eines größeren Projekts im geplanten Gewerbegebiet von Senden, das seit 2022 untersucht wird. Neben dem keltischen Grab wurden Überreste aus verschiedenen Epochen entdeckt, darunter eine alemannische Siedlung, mehrere alemannische und römische Gräber. Während Funde aus der römischen und alemannischen Zeit in der Region häufiger vorkommen, sticht die Kombination eines reich ausgestatteten keltischen Grabes mit einer rituellen Tierbeigabe deutlich hervor.
Sicherung der Funde und Ausblick
Zum Schutz vor Grabräubern wurde der Fund zunächst nicht öffentlich gemacht. Wie Leicht erklärt, stellen solche Grabstätten ein Ziel für Raubgräber dar, die mit Metallsuchgeräten oft unwiederbringliche Schäden verursachen. Um dem entgegenzuwirken, wurde das bayerische Denkmalschutzgesetz 2023 auch verschärft.
Die keltischen Fundstücke werden derzeit von der Grabungsfirma untersucht, gereinigt und katalogisiert. Im Februar sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ob die Funde später ausgestellt werden, steht noch nicht fest.