Der verurteilte Illerkirchberg-Vergewaltiger, der nach seiner Haftstrafe nach Afghanistan abgeschoben wurde, soll sich auf dem Weg zurück nach Deutschland befinden, wie RTL berichtet.
Der Mann wurde 2019 in Deutschland wegen der Gruppenvergewaltigung einer damals 14-Jährigen in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Nach seiner Haftstrafe erfolgte im August 2024 die Abschiebung nach Afghanistan. Es war der erste und bislang einzige Abschiebeflug nach der Machtübernahme der Taliban 2021. Seitdem gab es keine weiteren Rückführungen, da Deutschland die Taliban nicht als offizielle Regierung anerkennt und keine direkten Verhandlungen mit ihnen führt.
Laut einem aktuellen RTL-Bericht befindet sich der Mann jedoch nicht mehr in Afghanistan. Recherchen ergaben, dass er inzwischen in den Iran gelangt ist. Dort soll er mit Hilfe eines Anwalts seine Rückkehr nach Deutschland planen.
Droht eine erneute Einreise?
Ein zentrales Argument seines Anwalts: Der Mann hat in Deutschland eine Freundin und ein Kind. Bereits kurz nach der Abschiebung ließ sein Vertreter verlauten, dass eine Rückkehr angestrebt werde.
In einem RTL-Interview erklärte der Abgeschobene, er sei nach seiner Ankunft in Kabul von Taliban und Dorfbewohnern angefeindet worden. Wegen seines Aussehens habe man ihn geschlagen, zudem sei seine Verbindung zu einer Christin problematisch.
Der Iran gilt als Transitland für viele Migranten, die versuchen, über die Balkanroute nach Europa zu gelangen. Auch andere Abgeschobene sollen sich dort aufhalten. Sollte es dem Mann gelingen, erneut nach Deutschland einzureisen, dürfte dies die Debatte um Abschiebungen und Wiedereinreise verschärfen.