Illegale Müllberge, achtlos abgestellter Sperrmüll und überquellende Container: Besonders rund um den Theodor-Heuss-Platz in der Ulmer Weststadt häufen sich die Beschwerden über Vermüllung. Für die Entsorgungsbetriebe der Stadt Ulm (EBU) ist klar: So kann es nicht weitergehen. Im Mai startet deshalb eine neue Aufklärungskampagne unter dem Titel „LEB NICHT IM MÜLL“, die gezielt auf Information, Prävention und Dialog setzt.
Die Gründe für das Fehlverhalten seien vielfältig – mangelnde Information, sprachliche Hürden oder schlicht fehlender Platz in engen Wohnverhältnissen.
Die neue Kampagne will genau da ansetzen: fünfsprachige Plakate, regelmäßige Infostände und Mitmachaktionen für Groß und Klein sollen den Dialog fördern und das Bewusstsein für richtige Müllentsorgung stärken.
Kinder als Brückenbauer – Aktionen starten am 3. Mai
Zum Auftakt der Kampagne findet am Freitag, 3. Mai, ab 10 Uhr ein erster Aktionsstand in der Blücherstraße beim Quartierstreff statt. Danach folgen wöchentliche Infotermine an wechselnden Orten in der Weststadt. Kinderaktionen, Spiele und Quizrunden sollen das Thema spielerisch vermitteln – auch für Familien, in denen wenig Deutsch gesprochen wird. Ziel ist es, dass Kinder das Gelernte in ihre Familien tragen.
Zusätzlich nehmen die EBU verstärkt Vermieterinnen und Vermieter in den Blick. In enger Abstimmung mit Wohnungsbaugesellschaften sollen praktikable Lösungen für eine bessere Entsorgung im Quartier erarbeitet werden.
Ein besonderes Highlight: Am 16. Mai laden die EBU gemeinsam mit Oberbürgermeister Gunter Czisch zu einem Stadtteilrundgang durch die Weststadt ein – zum Austausch zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung. Am 27. Juni folgt eine große Putzete, bei der alle mit anpacken können. Der finale Höhepunkt ist das Westfest am 12. Juli, bei dem die Kampagne mit einem bunten Programm ausklingen soll.
Müllkontrollen bleiben – aber nicht allein
Trotz aller Bemühungen setzt die EBU auch weiterhin auf Kontrolle: Zwei speziell ausgebildete Müllfahnderinnen wie Susanne Haible nehmen illegale Ablagerungen genau unter die Lupe – oft mit Erfolg. Mehr als die Hälfte der Fälle kann das Team aufklären. Doch der Ressourcenaufwand ist enorm.
Denn klar ist: Die EBU allein kann das Müllproblem nicht lösen. Eine saubere Stadt braucht das Engagement aller.