Die Bürgerinitiativen „FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager“ und das Bündnis „Atommüll-Lager in Nordschwaben – Nein Danke“ laden am kommenden Freitag, 16. Mai, zu einer öffentlichen Infoveranstaltung in die Gemeindehalle Sontheim an der Brenz ein. Anlass ist die ungelöste Endlagerfrage für hochradioaktiven Atommüll – insbesondere in Gundremmingen, wo sich das größte Zwischenlager seiner Art in Deutschland befindet.
Dort lagern aktuell 142 Castoren mit rund 1368 Tonnen hochradioaktivem Abfall – darunter nach Angaben der Initiativen etwa 13,7 Tonnen Plutonium. Damit gilt der Ort als Deutschlands größtes Atommüll-Zwischenlager. Schon wenige Millionstel Gramm des extrem langlebigen Stoffs gelten als tödlich. Die Zwischenlagerung ist offiziell bis 2046 genehmigt, ein Endlager ist nicht in Sicht.
„Sicherheit kann nicht warten“
Die Veranstalter fordern deshalb eine grundlegende Neuausrichtung der Endlagersuche: „Wir brauchen eine tiefengeologische Endlagerung – und zwar schneller“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme. Denn mit jedem weiteren Jahr steige das Risiko: durch Alterung der Behälter, mögliche technische Defekte oder auch neue Bedrohungen wie Cyberangriffen oder asymmetrischer Kriegsführung.
Prominenter Redner aus Berlin
Als Hauptredner ist Wolfram König geladen, langjähriger Präsident des Bundesamts für Strahlenschutz sowie bis 2024 Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). In seinem Vortrag will er Chancen und Herausforderungen der Endlagersuche erläutern – und auf die sicherheitspolitischen Risiken der Zwischenlager eingehen.
Beginn der Veranstaltung ist um 19:30 Uhr, Einlass bereits ab 19 Uhr. Die Halle befindet sich in der Neustraße 28, Ortsteil Sontheim, rund 800 Meter vom Bahnhof entfernt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
Politik im Fokus
Eingeladen wurden zudem die vier regional zuständigen Bundestagsabgeordneten: Claudia Roth (GRÜNE), Alexander Engelhard (CSU), Roderich Kiesewetter (CDU) und Christoph Schmid (SPD). Die Initiativen hoffen, dass sich die Politikerinnen und Politiker für eine zügige Reform des Standortauswahlgesetzes einsetzen – damit das Thema Endlagerung endlich konkret vorankommt.