Die Bürger von Dischingen haben am Sonntag, 18. Mai, beim Bürgerentscheid ein deutliches Votum abgegeben: Mit 57,34 Prozent stimmten sie gegen den geplanten Neubau des Rathauses und damit gegen einen zuvor gefassten Beschluss des Gemeinderats. Die Wahlbeteiligung lag bei beachtlichen 60,96 Prozent – deutlich über dem erforderlichen Quorum. Damit ist das Ergebnis des Entscheids gültig und bindend.
Im Vorfeld hatte sich der Gemeinderat klar für einen Neubau ausgesprochen. Das Rathaus sollte modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht werden, die Planung dafür war bereits weit fortgeschritten. Doch eine Bürgerinitiative mit dem Namen „Für Dischingen“ stellte sich gegen das Vorhaben und forderte Alternativen zum Neubau – etwa Sanierungs- oder Umnutzungskonzepte. Die Initiative sammelte Unterschriften und setzte den Bürgerentscheid letztlich durch.
Rückschlag für Pläne des Gemeinderats
Das Ergebnis bedeutet nun einen klaren Rückschlag für die Pläne des Gemeinderats: Der Rathausneubau ist vom Tisch. Gleichzeitig hat die Entscheidung finanzielle Konsequenzen. Bereits zugesagte Fördermittel in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro, die für den Neubau vorgesehen waren, müssen nun an das Land zurückgegeben werden.
Der Bürgerentscheid zeigt, wie stark das Interesse und die Beteiligung an lokalen Themen sein kann. Mehr als 60 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab – ein Wert, der weit über dem Durchschnitt vergleichbarer Abstimmungen liegt. Die Bürgerinitiative sieht sich durch das Ergebnis klar bestätigt und fordert nun ein Umdenken in der Kommunalpolitik.
Wie es mit dem bestehenden Rathausgebäude weitergeht, ist derzeit noch offen. Der Gemeinderat muss nun neue Wege finden, um den dringenden Sanierungsbedarf zu decken – diesmal aber mit Rückhalt aus der Bevölkerung.