Streaming Tipp: Gundermann

Zum Tag der Deutschen Einheit häufen sich derzeit Filme über die DDR. Eine Perle darunter ist “Gundermann“, die Filmographie des Musikers Gerhard Gundermann. Donau 3 FM Filmreporter Paolo Percoco hat sich den Streifen angeschaut.

Gerhard „Gundi“ Gundermann war nicht nur ein außergewöhnlicher Liedermacher und Rockmusiker zu DDR Zeiten, in den 1980ern war er auch das Sprachrohr der Menschen im Lausitzer Braunkohlerevier. Er war eigensinnig, ließ sich nichts vorschreiben, hat immer sein Ding gemacht. 1998 ist er mit nur 43 Jahren überraschend an einem Schlaganfall gestorben.
Der Film erzählt die Geschichte dieses besonderen Menschen. Dabei springt die Geschichte zwischen der Zeit vor und nach der Wende immer hin und her, daran muss man sich erst gewöhnen. Er entwickelt dabei aber einen Sog, dem man sich bald nicht mehr entziehen kann. Natürlich spielt die Musik von Gundermann eine der Hauptrollen, Hauptdarsteller Alexander Scheer singt sie selbst, spielt übrigens auch grandios authentisch, aber einen ganz großen Stellenwert nimmt die Zeit Gundermanns als Stasi-Spitzel ein, die ihn als eigentlich sehr starke Persönlichkeit im Laufe der Geschichte fast zerstört. Er geht letztlich, wie eben auch der echte Gundi, irgendwann damit an die Öffentlichkeit.
„Gundermann“ ist komplex und ambivalent, also keine Komödie im Stil von „Goodbye Lenin“, sondern endlich mal ein nicht-westlicher Blick auf die DDR mit allen Streitbarkeiten und Realitäten. Der Film kam vor zwei Jahren ins Kino und ist jetzt noch bis 10. Oktober in der ARD Mediathek und auch auf Netflix.
Absolut empfehlenswert!