Gibt es wieder Luchse in Schwaben?

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Gibt es wieder Luchse in Schwaben?

Am Wochenende wurde ein toter, vermutlich überfahrener, Luchs bei Blaubeuren gefunden. Nun stellt sich die Frage: Gibt es bei uns in Schwaben wieder mehr dieser schönen Tiere? Im Interview zum nachhören klären wir diese Frage mit Micha Herdfelder vom FVA BW.




Als erstes soll die Herkunft des Tieres ermittelt werden, wie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) mitteilt. Dazu wird das tote Tier für weitere Untersuchungen an das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.

In Baden-Württemberg sind momentan zwei männliche Luchse mit Sendern ausgestattet – «Lias» im Donautal und «Toni» im Nordschwarzwald. Die scheuen Tiere sind für Menschen völlig ungefährlich und erbeuten vornehmlich Rehe und Gämsen, wie die FVA mitteilte. Nur selten greifen sie Schafe oder Ziegen an. Die größte Katzenart Europas steht als stark gefährdet auf der Rote Liste in Deutschland.

Gibt es mehr?

Nun stellt sich die Frage: Gibt es weitere, bisher unbekannte Luchse bei uns in Sachwaben? Siedeln sich die Großkatzen vielleicht sogar wieder im Südwesten an?

Nach Angaben der FVA waren Luchse bis ins späte Mittelalter in ganz Mitteleuropa verbreitet. Vor 40 Jahren wurden sie in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seit den 90er Jahren ist von dort die Zuwanderung einzelner ausschließlich männlicher Luchse nach Baden-Württemberg nachgewiesen.

Vermutlich aufgrund fehlender weiblicher Luchse ließen sie sich nicht über eine längere Zeit hier nieder. Seit 2004 konnten 13 verschiedene Tiere in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Fünf Luchse wurden bisher mit Halsbandsendern ausgestattet, die wichtige Informationen über die Wanderung und das Verhalten der Luchse sammeln.

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