Großrazzia: 19 Schleuser im Allgäu gefasst

Ein Mann wird verhaftet
Symbolbild

Nach der Festnahme eines Schleusers auf der A7 hat die Polizei jetzt 19 Weitere auffliegen lassen.




Ins Rollen kamen die Ermittlungen, als ein Schleuser auf der A7 erwischt wurde. Der mutmaßliche Chef der Schleuserbande wurde bereits in Österreich gefasst – nun nahmen Ermittler auch Komplizen fest – in mehreren Bundesländern gingen sie mit einer großen Razzia gegen die internationale Schleuserbande vor. Am heutigen Dienstag verhafteten sie in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen mehrere Verdächtige und durchsuchten Gebäude. Mehr als 400 Bundespolizisten waren im Einsatz. Sie sollen zahlreiche Menschen aus Syrien illegal nach Deutschland gebracht haben.

19 Verdächtige im Allgäu

Die Staatsanwaltschaft in Kempten im Allgäu verdächtigt 19 Beschuldigte zwischen 21 und 44 Jahren, seit mindestens April 2019 Menschen über die sogenannte Balkanroute gegen hohe Summen eingeschleust zu haben. Die mutmaßlich 140 Geflüchteten seien überwiegend aus Syrien. Dabei sollen sich die mutmaßlichen Täter in mindestens 23 Fällen des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern schuldig gemacht haben.

Erste Festnahme im Allgäu

Auf die Schliche kam die Bundespolizei der Bande, als sie im August 2019 einen Schleuserfahrer auf der Autobahn 7 bei Füssen nahe der Grenze zu Österreich festnahm. Zusammen mit Ermittlern aus mehreren europäischen Ländern und von Europol konnte die Staatsanwaltschaft Kempten den mutmaßlichen Kopf der Bande in Österreich ausfindig machen und festnehmen lassen. Dessen Auslieferung werde angestrebt, hieß es.

Professionelles Vorgehen

Die Schleuser seien überaus planvoll und sehr professionell vorgegangen, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Sie hätten sogenannte Scouts eingesetzt: Diese fuhren den Schleuserfahrzeugen voraus und meldeten Polizeikontrollen. Die Grenze hätten die Geflüchteten oftmals zu Fuß überquert. Der Bandenchef habe das Ganze über sein Smartphone aus sicherer Entfernung koordiniert.

Smartphones werden ausgewertet

Bei dem Einsatz am Dienstag vollstreckten die Ermittler elf Durchsuchungsbeschlüsse und fünf von sieben Haftbefehlen in Berlin, Salzgitter, Twistringen bei Bremen, Osnabrück, Hamm, Duisburg, Wuppertal und Marburg. Sie stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter auch die für die Schleusung genutzten Smartphones. Diese werden nun ausgewertet.

Text: dpa

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