Die Stadt Neu-Ulm hat sich mit dem Projekt „Innovative Regenbewirtschaftung und Starkregenvorsorge für das Wohngebiet Wohnen am Illerpark“ am Wettbewerb für den Abwasser-Innovationspreis 2020 des Bayerischen Staatministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz beworben.
Mit Erfolg! Ein Expertengremium hat die Stadt Neu-Ulm als ersten Preisträger ausgewählt. Der Freistaat wird sich nun mit bis zu 750.000 Euro an dem prämierten und gut 1,5 Millionen Euro teuren Regenwasserbewirtschaftungskonzept im Neu-Ulmer Erschließungsprojekt beteiligen.
Das ausgezeichnete Projekt wird im neuen Baugebiet „Wohnen am Illerpark“ im Nordwesten Ludwigsfelds umgesetzt. Die Stadt plant hier ein urbanes Stadtquartier mit zukunftsweisenden Strukturen und der Mischung unterschiedlicher Wohnformen. „Aufgrund der Lage am Illerkanal bietet sich das Gebiet für ein neues und innovatives Versorgungskonzept an“, sagt Jochen Meissner, Abteilungsleiter Stadtentwässerung/Wasserbau im Neu-Ulmer Rathaus.
Im neuen Wohnquartier soll entsprechend des Projekts Regenwasser oberflächlich abgeleitet und gleichzeitig als gestalterisches Element in Form eines „Blauen Bands“ in einer Grünfuge eingesetzt werden. Der Anspruch an die Grünfuge besteht darin, diese jederzeit nutzbar zu halten – sowohl bei Regen, als auch im trockenen Zustand.
Die Planungen sehen vor, dass die Freiraumgestaltung mit der Regenwasserbewirtschaftung kombiniert wird. Das anfallende Regenwasser wird über Mulden-Rigolensysteme in der zentralen Grünfuge zurückgehalten und dort versickert. Die öffentlichen Straßen werden ebenfalls in Richtung Grünfuge entwässert und zwar über eine sogenannte Pflastermulde beziehungsweise eine Linienentwässerung.
Da im Bereich des Illerparks 600 neue Wohneinheiten entwickelt werden und das Plangebiet rund 10 Hektar umfasst, wird die bauliche Umsetzung mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ziel ist es, die Planungen für das Gebiet noch dieses Jahr abzuschließen.