Der Streit um die Biberacher Filmfestspiele erhitzt weiterhin die Gemüter. Der Vorstand des Trägervereins und die Intendantin Helga Reichert haben sich getrennt. Knackpunkt: Der Verein will Teile des Filmfests auch als Streaming Angebot ins Netz verlegen. Die künstlerische Leitung will das nicht.
Der Vorstand will mit diesem Schritt das Filmfest zukunftsfähig machen, die Intendanz will in dieser Sache eine bewusste Ausnahme bleiben, also ein reines vor-Ort-Festival der persönlichen Begegnung sein. Über 108 Filmschaffende haben sich in der Sache an die Seite der Intendantin gestellt, darunter Senta Berger oder Klaus Maria-Brandauer, Katharina Wackernagel, Marianne Sägebrecht, Anna Maria Mühe oder Tom Tykwer.
Die Frage die sich stellt: Hat der Verein seine Kompetenzen überschritten, indem er das angedachte Online-Angebot via Vertrag der künstlerischen Leitung vorschreibt, also: ist die Ausrichtung eines Festivals eine künstlerische Frage oder eine organisatorische? Die Moderatoren unserer Filmsendung „Flimmerkiste“ haben darüber mit einem Experten gesprochen. Nämlich mit dem künstlerischen Leiter des Ulmer Literatur-Festivals „Literaturwoche Donau“, Rasmus Schöll.