Streit zwischen Land und Impfzentrum Ulm entbrannt

Menschen in Alltagssituationen tragen Atemschutzmasken, Personen werden geimpft

Die Stimmung ist angespannt zwischen dem Impfzentrum Ulm und dem Gesundheitsministerium. Es geht darum, wer die Schuld am Imfpstoffmangel in Ulm trägt. 




Montag hatte das Impfzentrum Ulm, kurz IZU, mitgeteilt, es würde ab sofort bis Ende Juni nur noch halb so viel Impfstoff wie erwartet erhalten. Deswegen müssten schon im Laufe der kommenden Woche Termine abgesagt werden. In dem Zug bittet das IZU darum, auf Anfragen zu verzichten. Betroffene, deren Termine ausfallen, werden vom IZU selbst benachrichtigt. Zweitimpfungen haben dabei Vorrang, was bedeutet, dass vor allem Erstimpfungen verschoben werden müssen.

Schuldzuweisung zwischen Land, IZU und Bund 

Das IZU hatte mitgeteilt, das Land habe die Lieferungen gedrosselt, deswegen könnten jetzt statt der geplanten 25.000 nur noch knapp die Hälfte, 12.000 Imfpungen pro Woche durchgeführt werden. Dabei ließ es das Zentrum offen, woran der Engpass liegt. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Lucha sagte gestern vor der Presse, es sei keine Kürzung angekündigt worden, man habe die Mengen immer klar kommuniziert.

Ulm soll Reserven geplündert haben

Lucha erklärte auch, die Ulmer hätten „extrem aktiv auch ihre Rückstellungen aufgeimpft“, das habe das IZU in diese Situation gebracht, das Land gleiche das nun aus. Kurz gesagt: Das IZU ist selbst schuld an seiner Situation, aber das Land eilt rettend zu Hilfe, so gut es geht. Zugleich widerspricht sich Minister Lucha in einer Pressemitteilung seines Ministeriums: Die vom Bund in Aussicht gestellten Mehrlieferungen seien nicht angekommen.

Widerspruch: Ulm hat auf Landesweisung gehandelt

Das IZU sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt: Ja, man habe die Reserven verwendet – das sei aber auf Anweisung des Gesundheitsministeriums geschehen, und zwar mit der Begründung, es käme ja Impfstoff nach.

Erste Lösung

Vorerst schickt das Land zusätzliche gut 3.000 Dosen nach Ulm. Ein Tropfen auf den heißen Stein, doch die Zweitimpftermine sollen alle eingehalten werden können. Es werden wohl Erstimpfungen abgesagt werden müssen und vorerst auch keine neuen eingestellt.

 

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