Polizei warnt: Die miesesten Betrugsmaschen Schwabens

Die Polizei in Schwaben nimmt sich jetzt verstärkt der Internet-Kriminalität an. Die Betrugsmaschen nehmen auch zu. Hier finden Sie eine Übersicht der miesesten Betrugsmaschen Schwabens.

Sie bringen uns um unser Geld, um das lang Gesparte - teils damit sogar um unsere Existenz: Betrüger! Und sie lauern nicht mehr nur am Straßenrand, sondern sie tummeln sich heutzutage im Internet, denn wir leben im Zeitalter der Internet-Kriminalität!

Das sind  die häufigsten Internet-Straftaten

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Holger Stabik vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West hat sich mit DONAU 3 FM Reporterin Tabea Aust über die miesesten Betrugsmaschen Schwabens unterhalten.

Betrug über Kleinanzeigenportale

Kriminelle nutzen die Anonymität der deutschlandweit tätigen Handelsplattformen aus, um zu betrügen. Vielfach werden beliebte Artikel angeboten, die Zahlung soll dann per Vorab-Überweisung oftmals auf Konten von reinen Internetbanken oder über den „Freunde“-Modus eines Bezahldienstleisters erfolgen. Beliebte Artikel sind in echt schwer verfügbar oder sehr teuer, zurzeit beispielsweise PC-Teile, hochwertige Koch- oder Elektrogeräte. Diese werden aber in den Portalen billig oder mit hoher Verfügbarkeit angeboten. Ein mitgeschicktes Bild eines Ausweises ist kein Zeichen von Seriosität, im Gegenteil: Hier sollte jeder hellhörig werden! Solche Anzeigen machen mittlerweile einen Großteil der Verfahren aus, die bei den Polizeiinspektionen eingehen. Aufgrund der einfachen Modalitäten zur Kontoeröffnung kann man also davon ausgehen, dass

  • man das Geld auf das Konto eines Finanzagenten überweist
  • der Kontoinhaber gefälschte oder gestohlene Dokumente zur Eröffnung genutzt hat
  • oder der Kontoinhaber bei der Kontoeröffnung getäuscht wurde, indem er beispielsweise „App-Tester“ war und so unwissentlich ein Konto eröffnete Bei professionellen Betrügern werden diese Konten nach Zahlungseingang sofort geleert, Gelder weitergeleitet – teilweise auch ins Ausland – oder in Bitcoins getauscht.

Prävention:

  • Prüfen Sie insbesondere solche Angebote genau, bei denen Sie in finanzielle Vorleistung treten müssen.
  • Nutzen Sie die Möglichkeiten sicherer Zahlungs- und Kommunikationssysteme, auch wenn diese mit Gebühren verbunden sind.
  • Günstige Preise oder eine schnelle Verfügbarkeit von sonst vergriffenen Artikeln sind ein Warnzeichen.

Betrug über Auktionsportale oder Online-Versandhändler

Bei Bestell- oder Lieferbestätigungen oder Rechnungen großer Online-Händler hat oftmals der Geschädigte keinen Fehler gemacht. Betrüger nutzen die persönlichen Daten des Geschädigten aus einer vorherigen Bestellung, oft auch bei ganz anderen Händlern auf anderen Seiten, um damit ein weiteres Kundenkonto bei großen Versandhändlern zu eröffnen. Der Geschädigte erhält nun Bestellbestätigungen oder Rechnungen, obwohl er tatsächlich nie etwas geordert hat. Die Ware greift der Betrüger ab.

Ein Paketauto voller Pakete von verschiedenen Händlern

Bei einer weiteren Masche erhalten die Geschädigten nicht bestellte (Billig-)Ware, oft aus China. Reklamieren sie die Bestellung beim Händler, so werden sie aufgrund des geringen Werts aufgefordert, die Ware zu entsorgen. Später erhalten die Geschädigten von einem Inkassounternehmen „aus dem Nichts“ die Aufforderung, die Kosten für die Ware zu begleichen.

Identitätsdiebstahl / Phishing

Klassisch werden heutzutage kaum Kundenkonten „gehackt“, sondern die Zugangsdaten mittels Phising-Mails erlangt. Dem Kunden wird also vorgespielt, dass man für eine Aktualisierung seine Daten bestätigen müsse. Über sehr gut gefälschte Seiten gelangen die Betrüger so an die Daten. Der Kunde merkt das meist, wenn er Benachrichtigungen eines Anbieters erhält, dass er beispielsweise etwas bestellt habe oder selbst gerade Artikel verkaufe. Auf solche Benachrichtigungen hin sollte man unbedingt reagieren. Eine derzeit häufig versandte Phishing-Mail fordert Kunden auf, auf ein neues TAN-Verfahren umzustellen. Der Link führt auf die Täterseite, die professionell gefälscht ist. Nachdem der Kunde dort seine Zugangsdaten eingegeben hat, hat der Täter Zugriff auf ein Bankkonto. Die Unbekannten versuchen nun, sich durch eine Änderung des TAN-Verfahrens Zugang zu allen Konten zu verschaffen. Dazu erhält der Kunde eine TAN auf sein Handy. Nun ruft der Betrüger an, gibt sich als Bankmitarbeiter aus und erlangt entweder direkt oder über eine Seite die TAN. Mit dem Komplettzugriff werden alle Konten leergeräumt.

Prävention:

  • Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden. Tragen Sie ständig benötigte Internet-Adressen in die Favoritenliste Ihres Browsers ein.
  • Klicken Sie niemals auf den angegeben Link in der übersandten E-Mail. Geben Sie die Startseite Ihrer Bank selbst im Browser ein.
  • Kreditinstitute fordern grundsätzlich keine vertraulichen Daten per E-Mail oder per Telefon oder per Post von Ihnen an. Halten Sie in solchen Fällen Rücksprache mit Ihrer Bank.
  • Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten (bspw. Passwörter oder Transaktionsnummern) per E-Mail.
  • Laden Sie Programme nur über die Internetseite der Bank herunter. Nutzen Sie keine Links und öffnen Sie keine angehängten Dateien. Nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls.
  • Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an. • Beenden Sie die Online-Sitzung bei Ihrer Bank, indem Sie sich abmelden.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen.
  • PIN und TANs sollten Sie nur dann eingeben, wenn eine gesicherte Verbindung mit Ihrem Browser hergestellt ist. Eine sichere Verbindung erkennen Sie an dem „https://“ in der Adresszeile.
  • Nutzen Sie nur die offizielle Zugangssoftware Ihrer Bank.
  • Weitere Hinweise finden Sie unter www.bsi-fuer-buerger.de

Sexpression / Sextortion

Unter „Sexpression“ versteht man die Erpressung des Geschädigten mit angeblichen intimen Aufnahmen. Massenmails, oft ohne persönliche Ansprache, drohen damit, das Passwort oder den PC des Geschädigten gehackt und ihn beim Ansehen von pornografischen Aufnahmen gefilmt zu haben. Bei „Sextortion“ erfolgt hingegen eine persönliche Kontaktaufnahme zwischen Täter und Geschädigten über Soziale Netzwerke, auch oft einschlägige Partnervermittlungsseiten oder -apps. Sowohl Männer als auch Frauen sind Opfer. Oft erfolgt erst der Austausch normaler Bilder, bei denen der oder die Geschädigte feststellt, ein attraktives Gegenüber „an der Angel“ zu haben. So geben Geschädigte dann auch recht bald dem Wunsch des Täters nach, intime Bilder und Aufnahmen zu verschicken. Oft passiert das auch dann, wenn die Gegenseite „in Vorleistung“ gegangen ist. Danach schlägt das Gespräch um und der Täter gibt sich als Erpresser zu erkennen. Es kommt zu Geldforderungen zwischen 1.000 und 5.000 Euro, die per Bitcoin transferiert werden sollen. Um die Veröffentlichung zu verhindern, zahlen viele Geschädigte aus Scham oder aus Angst. Der Kripo Kempten sind nur ganz wenige Fälle bekannt, in denen kompromittierendes Material tatsächlich veröffentlicht wurde. Im Regelfall bricht der Kontakt mit der Geldforderung ab. Opfer der Masche werden sowohl junge als auch alte Menschen, sowohl Männer als auch Frauen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit setzen die Täter ein Übersetzungstool ein, sie gehen oftmals nicht auf den eigentlichen Chatinhalt ein, sondern weichen aus oder bleiben allgemein und versuchen, das Gespräch wieder auf „ihr Thema“ zurückzulenken.

Prävention:

  • Klicken Sie „Sexpression“-Spam-Mails nicht an und löschen Sie sie gleich.
  • Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
  • Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung persönlicher Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Arbeitgeber.
  • Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
  • Im Zweifel: kleben Sie die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
  • Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit kurzem kennen.

Falls Sie erpresst werden:

  • Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
  • Brechen Sie den Kontakt zu der anonymen Person sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
  • Sichern Sie die Chatverläufe und Nachrichten im Original oder zumindest über einen Screenshot.

Accountübernahmen in Sozialen Netzwerken

Straftaten im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Accounts in Sozialen Netzwerken werden der Polizei nur selten angezeigt. Beispiele hierfür wären „gehackte“ Accounts, mit denen dann missbräuchlich Nachrichten versandt oder Posts veröffentlicht werden. Auch hier stellt die Polizei fest, dass die Accounts in den seltensten Fällen „gehackt“ sind, sondern dass die Zugangsdaten entweder über Phishing oder über persönliche Beziehungen erlangt wurden. Ein Randphänomen ist die Übernahme von Accounts mit dem Ziel, damit Artikel in angeschlossene „Marktplätze“ einzustellen und somit sein Gegenüber zu betrügen.

Eine Person hält ihr Handy in der Hand

In dem Fall stellt der Betrüger Waren ein und der eigentliche Besitzer des Accounts wird über automatisierte Benachrichtigungen über ein Inserat oder einen Kauf informiert. Dann sollte er auch handeln. Oft stellt er dann fest, dass sein Account nicht mehr zugänglich ist, da die Zugangsdaten geändert wurden.

Fake-Shops

Gefälschte Online-Shops sind mittlerweile äußerst professionell erstellt und wirken seriös. Sie sind auf den ersten und teilweise auch auf den zweiten Blick nicht von echten Online-Shops oder Verkaufsportalen unterscheiden. Teilweise sind die Fake-Shops diesen auch gezielt nachgeahmt. Sie bieten vielfältige Informationen zu Artikel und professionelle Produktbilder, die zum Teil aus dem Internet kopiert sind. Anfänglich wiesen Fake-Shops noch kein Impressum oder AGBs auf, diesen Fehler begehen die Betrüger heute nur noch selten. Es erfordert also schon genaues Hinsehen, um einen Fake-Shop heute noch von einem echten Online-Shop unterscheiden zu können. Früher fanden auch häufig ausländische Konten Verwendung, auf die der Kaufbetrag überwiesen werden sollte. Heute sind es oft schon deutsche Kontonummern, die allerdings auch nur dem Betrugszweck dienen. Das Lockmittel der Wahl für die Betrüger sind hauptsächlich zwei Komponenten: Der günstige Preis und eine scheinbar gute Verfügbarkeit von raren Artikeln. Hat der Kunde bestellt, erhält er im günstigsten Fall minderwertige Ware zu einem zu hohen Preis. In den meisten Fällen bekommt er jedoch überhaupt keine Ware zugestellt. Auf Kontaktaufnahme reagieren die Fake-Shop-Betreiber entweder mit Ausflüchten, um den Kunden bei der Stange zu halten (zum Beispiel durch das Vortäuschen von Lieferschwierigkeiten) oder aber gar nicht.

Prävention:

  • Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Schnäppchen blenden! Bietet ein Shop Artikel zu deutlich geringeren Preisen als die Konkurrenz an, fragen Sie sich, wie das möglich sein kann. Ab rund 20 Prozent Preisunterschied gilt: Vorsicht!
  • Überprüfen Sie den Shop vorher in einer Suchmaschine. Halten Sie bei negativen Erfahrungen Abstand von einem Kauf.
  • Wählen Sie bei unbekannten Shops sichere Zahlungsmethoden mit Käuferschutz. Überweisen Sie kein Geld vorab und seien Sie skeptisch, wenn der Name des Betreibers vom dem des Zahlungsempfängers abweicht.

Online-Inserate für Wohnungen und Fahrzeuge

Online-Inserate sind mittlerweile zu einem lukrativen Feld für Betrüger geworden. Besonders interessant sind Bereiche, in denen es um hohe Summen geht, also beispielsweise bei Immobilien oder Fahrzeugen.

Immobilien: Ein Wohnungssuchender stellt ein Gesuch auf einem Kleinanzeigenportal. Ein vermeintlicher Vermieter meldet sich und gibt an, eine passende Wohnung zu vermieten. Er befinde sich gerade beruflich im Ausland, daher auch die freie Wohnung. Zur virtuellen Besichtigung der Wohnung schickt der vermeintliche Vermieter einen Link über ein Unterkunftsportal. Überzeugt die Wohnung den Interessenten (was meist aufgrund der professionellen und attraktiven Bilder und des niedrigen Preises der Fall ist), so soll er gleich die Kaution auf ein ausländisches Konto überweisen.

Das Geld ist weg und die Traumwohnung existiert nicht. Autokauf: Ein Verkäufer bietet ein Fahrzeug in einem guten Zustand und mit deutscher Zulassung deutlich unter Preis an. Nimmt ein Interessent Kontakt auf, sagt der Verkäufer, dass das Fahrzeug im Ausland steht und dort angeblich nicht zugelassen werden kann, daher auch der attraktive Preis. Zeigt sich der potentielle Käufer interessiert, müsse er vorab – angeblich vollkommen risikolos – das Geld für die Speditionskosten (Rücktransport des Fahrzeugs nach Deutschland) auf ein Treuhandkonto überweisen. Bei Nichtgefallen erfolge angeblich eine Rückzahlung der Kosten. Tatsächlich ist das Geld auf dem Treuhandkonto weg und das Fahrzeug wird nie geliefert.

Autoverkauf: Ein Aufkäufer meldet sich auf ein Inserat in großen Autoportalen und gibt an, im Ausland zu sein. Er wolle das Fahrzeug kaufen und beauftrage einen Spediteur mit der Abholung. Vorab schickt der Aufkäufer schon einmal einen Zahlungsbeleg, die Zahlung selbst würde angeblich gerade noch festhängen. Varianten 1: Die Transportkosten müssten allerdings vom Verkäufer vorab schon einmal überwiesen werden, da der Spediteur schon unterwegs sei. Die Zahlung trifft nie ein und das Geld für den Spediteur ist weg. Variante 2: Der Kaufbetrag wird per Scheck überwiesen und der Scheck ist ungedeckt. Auch hier ist das Geld für den Spediteur weg.

Prävention:

Wohnungssuche:

  • Werden Sie misstrauisch bei niedrigen Preisen für inserierte Wohnungen und Häuser. 
  • Achten Sie darauf, dass der Vermieter, ein Verwalter oder ein Makler selbst bei der Wohnungsbesichtigung vor Ort ist.
  • Überprüfen Sie im Zweifel die Seriosität eines Maklers: In Deutschland benötigt ein Makler einen Maklerschein, auch ein vollständiges Impressum und weitere Wohnungsangebote auf der Internetseite des Maklers sind ein Hinweis auf Vertrauenswürdigkeit.
  • Leisten Sie niemals Vorkasse: Zahlen Sie erst, wenn Sie die Wohnung gesehen haben und einen Mietvertrag unterschrieben haben.

Autokauf:

  • Ein Fahrzeug erscheint mir zu günstig – zu schön, um wahr zu sein.
  • Die Kontaktangaben erscheinen verdächtig – der Verkäufer möchte nur per E-Mail kommunizieren.
  • Es wird bereits im Inserat um Vorkasse, die Nutzung eines angeblichen Treuhandservices oder die Zahlung an ein Speditions- bzw. Verschiffungsunternehmen gebeten.
  • Die Telefonnummer ist falsch, das heißt jemand anderes als der Verkäufer meldet sich oder es kann keine Verbindung hergestellt werden.
  • Überweisen Sie auf keinen Fall Geld und leisten Sie keine Anzahlungen, auch wenn der Grund noch so plausibel klingen mag! Dies ist beim Fahrzeughandel nicht üblich – Geld nur gegen Fahrzeug und Fahrzeugpapiere – selbst bei Bekannten!
  • Bezahlen Sie nicht vorab per Bargeldtransfer bzw. Online-Überweisungsservice.

Autoverkauf:

  • Bestehen Sie in jedem Fall auf eine persönliche Fahrzeugübergabe mit Unterzeichnung eines schriftlichen Kaufvertrags und anschließender Barzahlung. Lässt sich Ihr Gegenüber nicht darauf ein, sollten Sie skeptisch werden und den Kontakt abbrechen.
  • Eine Bestätigung einer Überweisung ist nicht gleichbedeutend mit einer tatsächlichen Zahlung und kann leicht gefälscht werden!

Betrug durch Handwerker

Betrügerische Handwerker inserieren heute oft im Internet. Sie geben sich dabei Namen, die sie in den Suchanzeigen ganz vorne platzieren, zum Beispiel „AAA Top Schlüsseldienst“ oder sie bezahlen für eine entsprechende Platzierung der Suchergebnisse. Über einen regionalen Zusatz vermitteln sie den Eindruck, aus der näheren Umgebung zu stammen. Tatsächlich wird ein Anruf bei einer solchen Nummer allerdings an einen Vermittlungsdienst weitergeleitet. Der informiert dann einen überregional tätigen Handwerker, dieser nimmt teilweise sehr lange Anfahrtswege in Kauf. Er verrichtet vor Ort seine Dienstleistung und verlangt dann direkt die Entlohnung dafür. Diese soll entweder in bar entrichtet werden, per Überweisung oder per Abbuchung von der EC-Karte. Für diesen Fall sind die Betrüger mit mobilen Terminals ausgerüstet. Die vermeintlichen Handwerker bauen vor Ort Druck auf, damit die Rechnung gleich beglichen wird. Eine schriftliche Rechnung mit den einzelnen Positionen können sie oft nicht vorweisen. Im Nachhinein erscheint der Preis für die teilweise mangelhaft erbrachte Leistung zu hoch.

Die Handwerker selbst sind dann nicht mehr zu ermitteln, da sie auch keine Aufschriften auf ihren Fahrzeugen haben und auch sonst kein lokaler Bezug erkennbar ist. Einige der Handwerker weisen tatsächlich eine Gewerbeanmeldung vor, diese ist allerdings oft branchenfremd ausgestellt (beispielsweise ist ein Getränkehandel in NRW unter diesem Namen gemeldet), Steuernummern und die Namen, auf die die Konten eröffnet werden, sind vielfach gefälscht.

Prävention:

  •  Legen Sie sich vorher eine Liste von lokalen Handwerkern für Notfälle (Wasserschäden, Rohrreiniger, Schlüsseldienste, Automobildienste etc.) mit seriösen, lokalen Firmen zurecht, auf die Sie dann zurückgreifen.
  • Prüfen Sie vor einer Auftragserteilung und -ausführung die Firma. Sind Firma und Handwerker identifizierbar? Ist ein lokaler Bezug erkennbar? Sind die Fahrzeuge beschriftet? Überprüfen Sie die Angaben gegebenenfalls im Internet.
  • Bestehen Sie auf eine ausführliche Rechnung mit Einzelpositionen. Erscheint Ihnen der Preis zu hoch, ziehen Sie die Polizei hinzu.

Gebührenbetrug

Beim Gebührenbetrug oder „Fee-Scam“ handelt es sich um eine vergleichsweise neue Masche. Ein Geschädigter erhält falsche Zahlungsaufforderungen zugesandt, die angeblich von Behörden wie dem Amtsgericht stammen. Dort werden vermeintliche Gebühren, beispielsweise für Bekanntmachungen in Handelsregistern, erhoben. Die Gebühren sollen binnen drei Werktage nach Erhalt der Zahlungsaufforderung beglichen werden. Die Betrüger versuchen vorzutäuschen, dass es sich um eine rechtmäßige Forderung handelt. Dies soll durch einen amtlichen Charakter unterstrichen werden, dazu wird beispielsweise die Bezeichnung des lokalen Amtsgerichts und der Bundesadler verwendet. Zahlungen sind dann an Konten von Internetbanken zu richten.

Prävention: 

  • Überprüfen Sie Forderungen genau auf ihren Hintergrund.
  • Fragen Sie gegebenenfalls selbst bei der versendenden Behörde nach, suchen Sie sich die Nummer aber selbst aus dem Telefonbuch.
  • Forderungen von Behörden werden niemals auf Privatkonten überwiesen. Seien Sie misstrauisch, wenn ein privater Empfänger genannt ist.
DONAU 3 FM
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