Würden noch mehr Frauen die Politik in Berlin bestimmen, würde der Druck auf Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland wachsen. Bei den Männern zeigt sich ein umgekehrtes Bild: 54 Prozent der männlichen Befragten halten die Lieferungen von Waffen und militärischer Ausrüstung an die Ukraine für aussichtsreicher, um den Krieg zu beenden. Bei den Frauen sind es lediglich 31 Prozent, die daran glauben, Waffenlieferungen der Bundesregierung würden zum Frieden führen. Die Mehrheit der Baden- Württembergerinnen gibt im November an, Berlin solle vor allem anderen Druck auf mögliche Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland ausüben.
Das zeigt der neue Baden-Württemberg Report mit mehr als 1000 Befragten im November. Seit Herbst werden die Menschen im Südwesten zu ihrer Einschätzung der Maßnahmen der Bundesregierung und ihre aktuellen Stimmungslage befragt. Die repräsentative Online-Studie mit inzwischen über 3000 Befragten wird – im Auftrag aller privaten Radiosender in Baden- Württemberg – durch das Marktforschungsinstitut KANTAR durchgeführt.
Größte Sorgentreiber im November sind aktuell nicht die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft und die Inflation (67 Prozent), sondern der Krieg könnte sich auch auf andere Länder ausweiten (76 Prozent). Die halbwegs gute Nachricht: Die Sorge vor einem Atombombenangriff geht seit Oktober stetig zurück – allerdings sorgt sich immer noch jeder Zweite (49 Prozent) vor atomarer Strahlung durch die Beschädigung eines Atomkraftwerks.