Beschäftigte an vier Unikliniken beginnen mehrtägigen Warnstreik

Warnstreik Uniklinik Ulm — © privat
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Kein Notdienst in Ulm

An vier Unikliniken im Südwesten treten Beschäftigte ab diesem Montag in einen viertägigen Warnstreik. Die Gewerkschaft Verdi möchte damit unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag erneut den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.

An den Unikliniken in Tübingen, Heidelberg, Freiburg und Ulm sind etwa Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeiter bis einschließlich Donnerstag aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. In den Städten sind jeweils auch Kundgebungen geplant. Die Versorgung an den Kliniken ist laut Verdi durch Notdienste sichergestellt – außer in Ulm.

Vom 21.November bis einschließlich 24.November hat ver.di auch mit der Klinikleitung in Ulm über die Ausgestaltung der Notdienste am Standort verhandelt. Der Klinikvorstand hat über die immer restriktivere Ausgestaltung der Notdienste eine Weiterverhandlung unmöglich gemacht.

Jonas Schamburek, Gewerkschaftssekretär bei ver.di in Ulm und Mitglied im örtlichen Verhandlungsteam: „Klar ist, dass der Notdienst von uns trotz des Scheiterns der Verhandlungen während des gesamten Warnstreiks sichergestellt wird. Wir sind in ständigem Austausch mit den Beschäftigten auf den Stationen und Bereichen, um dies zu gewährleisten. So sind wir in der Lage auch kurzfristig zu reagieren, was wir beim vergangenen Warnstreik im Oktober bereits gezeigt haben. Leider mussten wir in den Verhandlungen einen Klinikvorstand erleben, der über die Ausgestaltung der Notdienste versucht hat, das Recht auf Streik für über 300 streikwillige Beschäftigte unverhältnismäßig einzuschränken. Weitere Verhandlungen sind deshalb nicht möglich. Daher errichten wir jetzt einseitig einen Notdienst und kommen so unserer Verantwortung auf eine sichere Streikdurchführung nach.“

Die Gewerkschaft möchte mit dem Warnstreik ein verbessertes Angebot für die rund 26 000 Beschäftigten an den Unikliniken erreichen. Verdi fordert unter anderem für Medizinisch-Technische-Assistenten sowie Pflege- und Verwaltungskräfte 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 375 Euro mehr pro Monat; die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Das letzte Angebot des Arbeitgeberverbands sah eine steuerfreie Einmalzahlung von 4200 Euro vor sowie eine Steigerung der Vergütung um durchschnittlich sechs Prozent mit einer Laufzeit bis Ende Juli 2024.

Bei den Verhandlungen geht es um Beschäftigte, für deren Arbeitsverhältnisse der Tarifvertrag Uniklinika Baden-Württemberg gilt. Ärzte oder wissenschaftliches Personal fallen unter andere Tarifverträge.

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