Bereits am vergangenen Dienstag, 10.01.2023, wurde ein 70-Jähriger durch einen vermeintlichen Polizeibeamten angerufen. Der Geschädigte übergab im weiteren Verlauf einen fünfstelligen Betrag an die Betrüger, wie die Polizei erst heute mitteilt.
Was ist passiert?
Ein 70-Jähriger erhielt am vergangenen Dienstag, den 10.07.2023, einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Ihm wurde vorgespiegelt, dass bei der Festnahme von zwei Einbrechern eine Opferliste aufgefunden wurde, die auch seinen Namen enthielt. Da noch ein Täter auf freiem Fuß sei, befände er sich in großer Gefahr und müsse seinen Besitz in Sicherheit bringen. Hierzu hob er einen fünfstelligen Betrag bei seiner Bank ab. Auf Anweisung der Täterschaft fuhr er anschließend aus dem Raum Sonthofen (Kreis Oberallgäu) über 100 km und übergab das Geld gegen 13:00 Uhr auf einem Parkplatz in Ulm-Wiblingen (Baden-Württemberg) an eine falsche Polizeibeamtin.
Nach der Übergabe wurde der Geschädigte zu einer weiteren Adresse gelotst. Diese stellte sich als echtes Polizeirevier heraus, wo er letztlich auch über die Betrugsmasche aufgeklärt werden konnte.
Nach wem sucht die Polizei?
Die flüchtige Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: etwa 1,60 cm groß, schwarze Haare, dunkle Jacke, blaue Jeans. Sie trug bei der Übergabe eine Mund-Nasen-Bedeckung. Wem ist diese Person aufgefallen? Die Kriminalpolizei Kempten hat die Ermittlungen übernommen und erbittet sich Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0831 / 9909-0.
Worum geht es?
Die falschen Polizeibeamten teilen den Geschädigten bei dieser Variation des Betrugs mit, dass in deren Haus ein Einbruch bevorstehen würde. Daher fordern sie die Geschädigten auf, sämtliches Bargeld und Wertgegenstände den vermeintlichen Polizeibeamten zur Sicherung zur übergeben, bis die Täter gefasst sind. Während ihrer Tat versuchen die Täter ihre Opfer stetig am Telefon zu halten, um eine Kontaktaufnahme mit Angehörigen und der „richtigen“ Polizei zu verhindern und um zusätzlich Druck aufzubauen.
Wie hoch ist der Schaden?
Mit der Betrugsart des „Falschen Polizeibeamten“ erlangten Callcenterbetrüger im Jahr 2022 im Bereich des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West über 300.000 Euro. Von über 1.000 gemeldeten Fällen waren davon 36 für die Betrüger erfolgreich.
Wie verhalte ich mich richtig?
Die Polizei rät:
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!