Wir haben bereits darüber berichtet, dass sich der Basketball-Meister ratiopharm ulm von Fedor Zugic und Sagaba Konate trennen wird. Jetzt steht fest, dass zwei weitere Spieler nach dem Sommer nicht mehr an den OrangeCampus zurückkehren werden.
Yago dos Santos hat viele Angebote erhalten
Yago dos Santos und Josh Hawley verlassen den Verein. Beide haben von ihrer Ausstiegsoption Gebrauch gemacht und ihre Verträge vorzeitig beendet. Der Abgang von dos Santos kommt dabei nicht ganz überraschend, denn er hat nach der erfolgreichen Meistersaison viele Angebote aus dem Ausland bekommen. Laut dem Verein haben diese das aktuelle Gehalt des Brasilianers um ein Vielfaches überstiegen. „Gerade auch wenn ein Spieler die Chance hat in die NBA oder die Euroleague zu wechseln, kann man das auch sportlich etwas nachvollziehen, auch wenn man selbst fest davon überzeugt ist, dass für die sportliche Entwicklung ein weiteres Jahr im Eurocup sinnvoll gewesen wäre“, so Dr. Thomas Stoll, Geschäftsführer von ratiopharm ulm. Eigentlich hatte dos Santos einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Ulm war seine erste Karrierestation außerhalb seiner Heimat Brasilien. Der Aufbauspieler stand in 66 Spielen in der Starting Five und wurde zum wertvollsten Spieler (MVP) der Finalserie der Basketball-Bundesliga gewählt. „Dass es schwer werden würde, den Finals-MVP halten zu können, war zu erwarten. Yago hat uns mit seiner Spielweise verzaubert“, sagt der Thorsten Leibenath, Sportdirektor des Vereins, zum Abgang.
Auch Josh Hawley verlässt Ulm
Unerwartet kam hingegen, dass auch Josh Hawley seine Ausstiegsoption gezogen hat. Doch sein neuer Verein war nicht nur in der Lage die Ablösesumme zu zahlen, sondern auch eine deutliche Gehaltserhöhung draufzulegen. Der 26-jährige Texaner kam aus der rumänischen Liga nach Ulm und hat sich hier „kontinuierlich verbessert und in den Playoffs richtig starke Leistungen abgeliefert“, so Leibenath.
Verein kritisiert Financial Unfairplay
Andreas Oettel, Geschäftsführer von ratiopharm ulm, zeigt sich frustriert von den Abgängen:
Leider besteht für uns Clubs hier in Deutschland ein massiver Wettbewerbsnachteil. In Ländern wie zum Beispiel Italien, Frankreich oder der Türkei nutzen die Vereine spezielle Steuertarife für die Bezahlung der Profi-Sportler. Das führt dazu, dass unsere Konkurrenten mit weniger finanziellem Aufwand unsere Spieler sehr viel besser bezahlen können.
Er bezeichnet dies als „Financial Unfairplay“ und fordert vergleichbare finanzielle Rahmenbedingungen in Europa.