Sicherheitsbedenken: Grüne sagen politischen Aschermittwoch in Biberach ab

Landwirtschaftsminister Özdemir in Biberach
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir stellte sich den Landwirten, Handwerkern und Spediteuren auf dem Gigelberg in Biberach.
Polizeisprecher Ulm
Ein Sprecher der Polizei Ulm teilte in einer eilig einberufenen Pressekonferenz mit, dass der politische Aschermittwoch der Grünen wegen Sicherheitsbedenken nicht stattfinden kann.

Polizei setzt Pfefferspray ein

Der Landesbauernverband in Baden-Württemberg hat nach eigener Aussage nicht zu den Protesten aufgerufen oder diese im Vorfeld unterstützt. Der Vorstand des Kreisbauernverbands, Karl Endriß, sagte, an die Stadthalle sei kein Herankommen, da überall drumherum Demonstrierende stünden. Zu den Protesten hatten laut Endriß verschiedene Gruppierungen aufgerufen. Unter den Demonstrierenden seien hauptsächlich Bauern, aber auch Fuhrunternehmer seien beteiligt.

Immer wieder mischten sich unter die zumeist friedlich demonstrierenden Landwirte allerdings auch Krawallmacher und Personengruppen, die durch ihre aggressive Grundstimmung auffielen. Viele verfassungswidrige Symbole fielen auf. Menschen aus Biberach berichten außerdem, die beiden verbotenen Strophen der deutschen Nationalhymne aus Lautsprechern der Demonstranten gehört zu haben.

Neben den Vorgängen rund um die Biberacher Stadthalle fand parallel eine friedliche und angemeldete Demonstration auf dem Gigelberg statt. Hunderte Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte fanden sich dort zusammen mit ihren Fahrern und anderen Sympathisanten der Landwirte zusammen, um sich eine bunte Mischung von Reden anzuhören. Neben den Landwirten selbst kamen auch eine Hausfrau und ein Steuerberater zu Wort. Außerdem stellte sich Minister Özedmir den Landwirten am Gigelberg und beantwortete ihre im Vorfeld an ihn gerichteten Fragen.

Die Stimmung war größtenteils friedlich, die Besucher liesen den Politiker aussprechen und es gab verhältnismäßig wenige Buh- und Zwischenrufe. Nur einmal fuhr Özdemir kurz aus seiner Haut, als ihm ein Demonstrant vorwarf, nicht bei den Bauernprotesten anwesend zu sein. Daraufhin zählte Özdemir mehrere Veranstaltungen auf, an denen er sich den Landwirten bereits persönlich gestellt hatte.

Der politische Aschermittwoch

Die Grünen treffen sich seit Jahren in Biberach, wo in diesem Jahr wieder viel Bundesprominenz erwartet wurde. Neben Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, der als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gilt, sollten die Bundesvorsitzende Ricarda Lang und Urgestein Jürgen Trittin ans Rednerpult treten. Auch Kretschmann sollte dabei sein.

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Der Samstagnachmittagmit Ulli Diehr
Ulli Diehr