Nachdem am Freitag, 08. März, ein 26-Jähriger von einem Hund ins Gesicht gebissen wurde, fordert nun die Tierrechtsorganisation PETA eine sofortige Einführung des geplanten Hundeführerscheins in Baden-Württemberg.
Unfälle sollen verhindert werden
Mithilfe des Führerscheins sollen in Zukunft schwere Unfälle oder gar Attacken verhindert werden. Zugleich wird Hunden damit ein tiergerechteres Leben ermöglicht. So kann schließlich ein verpflichtender Hundeführerschein von einem eventuellen Impulskauf abschrecken. Zudem zeigt eine repräsentative Umfrage vom letzten Sommer, dass sich 68 Prozent der Deutschen für einen verpflichtenden Hundeführerschein aussprechen, teilt PETA mit.
Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen – insbesondere, wenn sie stark alkoholisiert sind. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken beim Menschen zu suchen – nicht beim Tier – Annika Lewald, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA
Die Halterin des Hundes, der in Ulm zugebissen hat, war tatsächlich betrunken. Mit fast drei Promille konnte sie das Tier nicht unter Kontrolle halten.
Was ist ein Hundeführerschein?
Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Halter und Hund ein gemeinsames Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten.
In manchen Bundesländern wie Niedersachsen ist der Führerschein bereits Pflicht. Dort gibt es ihn schon seit über 10 Jahren. Nachweislich würden sich bereits drei Jahre nach Einführung des Führerscheins weniger Vorfälle ereignen, so PETA.