Der Schlachthof Biberach wehrt sich gegen einige Darstellungen der im Internet kursierenden Videoaufnahmen. So soll der Betreib beispielsweise von TV-Redakteuren unter Druck gesetzt worden sein und die Behauptung, man könne auf den gezeigten Bildern erkennen, dass Tiere mit Elektroschocks getrieben worden seien sei falsch.
Nachdem der Biberacher Schlachthof durch Video-Material der SOKO Tierschutz massiv in die Kritik geraten ist, hat der Betreiber nun ein eigenes Statement veröffentlicht, dass Sie hier im folgenden komplett lesen können. Der Schlachtbetrieb habe sich das Video mit Fachleuten angesehen und sei zu dem Schluss gekommen, dass es die Vorwürfe der Tierschutzorganisation "aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar sind."
Auch zu weiteren Vorwürfen nimmt man Stellung:
Zu aktuellen Medienberichten nimmt die Schlachthof Biberach GmbH Stellung.
Eine Tierschutzorganisation hat Videomaterial von unserem regionalen Schlachtbetrieb Schlachthof
Biberach GmbH verbreitet, das auch im TV ausgestrahlt wurde. Die Videosequenzen sollen Verstöße
gegen den Tierschutz in unserem Betrieb zeigen.
Wir haben dieses Videomaterial bei der Erstausstrahlung im TV gestern Abend das erste Mal gesehen.
Zuvor wurden wir von einem Fernsehredakteur massiv unter Druck gesetzt, ein Statement vor der
Kamera abzugeben, während wir die Videosequenzen das erste Mal sehen. Ohne weitere
Vorbereitung. Das hatten wir abgelehnt, und waren erschrocken über die aus unserer Sicht sehr
parteiliche und voreingenommene Vorgehensweise des TV-Redakteurs.
Wir haben die Videosequenzen nun gemeinsam mit Fachleuten begutachtet. Wir sind zu der
Erkenntnis gekommen, dass wesentliche Vorwürfe, die von der Tierschutzorganisation gemacht
werden, aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar sind.
So ist zum Beispiel der Vorwurf, man könne auf den gezeigten Bildern erkennen, dass einem lebenden
Tier Gliedmaßen abgetrennt wurden, ebenso falsch wie die Behauptung, Tiere seien mit
Elektroschocks getrieben worden.
Es wurden auch Bilder aus einem anderen Betrieb ohne klare Kenntlichmachung in den Beitrag
integriert und damit in Kauf genommen, dass der Zuseher dort gezeigtes Fehlverhalten dem
Schlachtbetrieb in Biberach zuordnet.
Wir werden den gesamten Vorgang im Detail aufarbeiten und uns auch mit allen verfügbaren Mitteln
dort wehren, wo man uns zu Unrecht an den Pranger stellt.
Wir sind gleichzeitig unseren Kunden und unseren Mitarbeitern gegenüber verpflichtet, möglichen
Schaden abzuwenden. Und wir gehen sehr kritisch mit uns selbst und unserem Handeln um.
Daher haben wir bereits begonnen, unseren gesamten Betrieb, die Organisation, die Technik und die
Abläufe unter den Mitarbeitern umfassend zu überprüfen. Wir sind dabei alles auf den Prüfstand zu
stellen. Und überall dort, wo wir Verbesserungen angehen müssen, werden wir das sofort und
konsequent tun.
Deshalb haben wir beschlossen, die Schlachtung an unserem Standort aktuell auszusetzen. Gesichert
werden wir am kommenden Freitag keine Tiere schlachten. Wir wollen kurzfristig die Schlachtung
wieder aufnehmen. Wir werden das aber nur dann tun, wenn wir alle geplanten Veränderungen
umgesetzt haben.
Wir werden uns gleichzeitig gegen jeden Vorwurf wehren, der uns zu Unrecht vorgehalten wird.
Währenddessen hat das Ministerium für ländlichen Raum die Schließung des Schlachtbetriebes veranlasst. „Bis zur Klärung der Vorfälle am Schlachthof Biberach wird dieser vorläufig geschlossen“, teilt Minister Peter Hauk in einer Mitteilung des Ministeriums mit.