Ulm trauert um einen besonderen Menschen: Ali Schariat, Gründer des gleichnamigen Teppichgeschäfts, ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Das meldet die Südwestpresse. Der gebürtige Iraner, der seit den 1960er Jahren in der Region lebte, hinterlässt nicht nur ein erfolgreiches Familienunternehmen, sondern auch das Vermächtnis eines warmherzigen und großzügigen Menschen.
Schariat wurde 1927 in Gonabad im Iran geboren und kam 1957 als Journalist nach Deutschland. Nach einem Studium am Goethe-Institut in Blaubeuren lernte er seine spätere Frau Gisela Bauer kennen, mit der er eine Familie gründete. 1967 eröffnete er sein erstes Teppichgeschäft, zunächst in Blaubeuren, später in Neu-Ulm und schließlich in Ulm im Hafenbad. Dort wurde sein Geschäft zu einer festen Institution, das später seine Kinder übernommen haben.
Warmherzig und großzügig
Seine Familie und seine Mitmenschen standen für Schariat stets an erster Stelle. Er pflegte enge Beziehungen zu Freunden, Kunden und Bekannten, war ein geschätzter Gesprächspartner und unterstützte zahlreiche soziale Projekte, sowohl in Deutschland als auch im Iran. Bis ins hohe Alter reiste er regelmäßig in sein Geburtsland, förderte Universitäten und spendete Kleidung für Schulen.
Trotz seines geschäftlichen Erfolgs blieb Schariat bescheiden und dankbar. „Ich hatte ein gutes Leben. Ich habe alles bekommen, was ich mir von Gott gewünscht habe“, sagte er 2017 anlässlich seines 90. Geburtstags gegenüber der Südwestpresse.
Nun nehmen seine Frau und seine Kinder sowie viele Wegbegleiter Abschied von einem Mann, der für viele weit mehr als nur ein Teppichhändler war. Sein Erbe lebt in seiner Familie und seinem Geschäft weiter.