Ulm: 7 Bäume ziehen für Tunnelbau um

Für den Bau des Blaubeurer-Tor-Tunnels mitten in Ulm stehen mehrere Bäume im Weg. Doch anstatt die Bäume einfach zu fällen, entschied sich die Stadt Ulm dafür, die kerngesunden Bäume an einen neuen Ort zu versetzen.
Bäume ziehen nach Söflingen um
Eine Firma aus dem Fränkischen hat das passende Gerät für diese Aufgabe. Ein riesiger fünfachsiger Lkw, auf dem eine Art riesiger Eiskugel-Portionierer aufgebaut ist, ist extra für den Baum-Umzug nach Ulm gekommen. Es dauert dann auch nur wenige Minuten, um den Baum zu verladen. Der Lastwagen wird rückwärts an den Baum gefahren und mit einer Funkfernsteuerung wird eine große Halbschale aufgeklappt, legt ich um den Baum und gräbt sich dann ein. Die Zacken an der Unterseite sind ähnlich wie eine Baggerschaufel, trennen überstehende Wurzeln vorsichtig ab und nehmen den Baum mitsamt Wurzelballen auf. Für den Straßentransport wird der Baum in die Horizontale gekippt und etwas zusammengebunden, damit der Baum unter den Ampeln durchpasst. Am neuen „Wohnort“ in Söflingen angekommen, wird der Baum einfach in das vorbereitete Loch gesetzt. Dünger und Wasser sollen das Wiederanwachsen am neuen Ort garantieren.
Neuer Tunnel soll bis 2030 fertig sein
Insgesamt sieben bis zu 15 Meter hohe Schwarzkiefern werden auf diese Art versetzt, um das Baufeld für die Tunnelbauarbeiten freizumachen. In den nächsten Monaten müssen im Untergrund rings um das Blaubeurer Tor noch zahlreiche Leitungen umverlegt werden, damit der Tunnel gegraben werden kann. Daher kommt es auch in der Blaubeurer Straße zu Behinderungen, wobei jederzeit zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung stehen. Bis zur Landesgartenschau 2030 sollen der Blaubeurer-Tor-Tunnel und auch der Neubau der Wallstraßenbrücke fertig sein, damit die Bundesstraße 10 auch weiterhin durch die Stadt geführt werden kann.