Wie viel die 123 Ulmer THW-Helfer leisten, stand im Mittelpunkt der Reden zum Jubiläum. Und immer wieder klang an, unter welchen Bedingungen ehrenamtlich und engagiert gearbeitet wird. Alleine schon das Jubiläum "70+1" ist unter anderem der Corona-Pandemie geschuldet, die vernünftige Planungen für ein großen Fest im vergangenen Jahr nahezu unmöglich machte. Dann ist da aber auch noch die energetische Sanierung des Unterkunftsgebäudes, die die Helfer noch mehr belastet. Die von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben geführte Baumaßnahme sieht sich nun seit zweieinhalb Jahren hin. Ein Teil der Räume ist nun fertig, doch die Außenfassade ist immer noch nicht isoliert. Die Spinde zum Umziehen standen lange in der Fahrzeughalle, egal wie kalt es war, Kleidungswechsel für den Einsatz und für Übungen musste sein, die Schulungen fanden in Container statt. Doch auch hier zeigt sich das Durchhaltevermögen der THW-Helfer. Sie feiern jetzt trotzdem.
Hunderte Gäste feierten Jubiläum
Hunderte Gäste kamen auf das THW-Gelände am Ulmer Sandhaken, um die Einsatzgeräte zu sehen, teilweise durfte auch ausprobiert werden und in Vorführungen wurde der Umgang gezeigt. Die Bandbreite der Ulmer ist dabei so groß, dass auch das angrenzende Katastrophenschutzgelände und ein bisschen Donau als Ausstellungsfläche benötigt wurde.
Ortbeauftragter Stefan Kiemel definiert das THW vereinfacht als Partner der Feuerwehr in der Region und das trifft auf viele Einsätze zu. Der THW-Bagger hat nicht nur Greifer, Löffel und Meißel als Anbaugerät vorrätig, sondern auch einen langen Einreißhaken. Damit kann bei Großbränden auch einmal ein Dach oder eine Wand eingerissen werden, so kann die Feuerwehr dann auch Glutnester unter Trümmern finden und ablöschen. Zuletzt war das beim Brand eines Bauernhofes nach einem Blitzeinschlag in Wiblingen notwendig und beim Großbrand des Elektro-Großmarktes Jehle in Ulm. Wenn es notwendig ist, arbeitet der Baggerführer dabei auch unter Atemschutz, denn auch diese Ausbildung gehört zum breiten Spektrum des THW.
Doch auch das größte Ulmer Ereignis profitiert jedes Jahr vom THW. Am Schwörwochenende bauen die Helfer Pontons auf, von denen zur Lichterserenade das Feuerwerk abgeschossen wird und zum Nabada nutzt eine Musikkapelle den Transport auf dem Wasser. Auch ein Motorboot kann für Rettungs- und Bergungseinsätze genutzt werden.