Ulm: Abstimmung per Zigarettenkippe

Kippster: Aschenbecher mit einer Abstimmung in der Ulmer Innenstadt — © EBU
EBU

Kampagne "Ulm bleibt sauber"

Die Entsorgungs-Betriebe der Stadt Ulm (EBU) haben fünf sogenannte „Kippster“ aufgehängt. Das sind Aschenbecher mit zwei Glasröhren, an denen eine Frage gestellt wird. Die Zigarettenkippen können je nach Meinung zur Abstimmung eingeworfen werden.

Zigarettenstummel sorgen für hohe Kosten

Die EBU wollen damit auf das Problem der achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen aufmerksam machen und Raucher animieren, ihre Kippen nicht mehr auf den Boden zu werfen. Denn die Stummel sind nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern verursachen der Stadt auch jährlich Kosten im sechsstelligen Bereich, um sie zu einzusammeln. Die orangefarbenen Behälter wurden an beliebten Raucher-Spots in der Ulmer Innenstadt und an der Donauwiese aufgestellt.

Nur wenig Kippen eingeworfen

Noch sind die Reaktionen der Raucher eher zurückhaltend. Nur wenige Zigaretten wurden in der ersten Woche in die „Kippster“ eingeworfen. Ob das an den Fragen liegen könnte? Die EBU möchte an den Aschenbechern zum Beispiel wissen, ob Mülltrennung überhaupt Sinn macht oder ob die Ulmer lieber Einweg oder Mehrweg möchten. Die Stadt erhofft sich dadurch einen Erkenntnisgewinn. In anderen Städten wie Heilbronn, Stuttgart oder Heidenheim, wo es ebenfalls fragende Aschenbecher gibt, sind die Abstimmungen unverfänglicher. Dort wird beispielsweise gefragt, ob man Spätzle oder Pommes bevorzuge.

Unser Team war sich einig, dass die Fragen auf jedem Fall einen Bezug zum Thema Abfall und Stadtsauberkeit in Ulm haben sollen. Wir möchten zum Beispiel wissen, ob rauchende Ulmer:innen unsere Stadt eher als sauber oder schmutzig empfinden und wie die generelle Einstellung gegenüber der Mülltrennung ist. – EBU-Abfallberater Thomas Dombeck

Ob die Idee Erfolg hat, wird sich zeigen. Die EBU planen die Fragen mehrfach auszuwechseln und die Ergebnisse der Abstimmungen in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Ob die Raucher die neuen Aschenbecher mehrheitlich annehmen oder die bekannten Varianten bevorzugen, spiele erstmal keine Rolle. Es zähle jede Kippe, die nicht auf dem Boden landet.

Auch in Neu-Ulm tut sich einiges beim Abfallmanagement. Gerade wird dort ein intelligentes Müllfahrzeug getestet.

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