In Ulms Innenstadt ist zur Vorweihnachtszeit ein deutlicher Anstieg von Bettelnden zu beobachten. Viele treten nicht einzeln, sondern als Teil organisierter Gruppen auf, manche mit Kindern oder durch das Vortäuschen von Notlagen. Passanten berichten von Personen, die scheinbar verletzt oder in Not erscheinen, aber bei Ansprache schnell das Verhalten ändern – zum Beispiel ein plötzliches Aufstehen nach dem Zeigen eines Polizeiausweises.
Die Stadt setzt auf punktuelle Kontrollen und Platzverweise, bietet aber gleichzeitig Hilfsangebote für tatsächlich Bedürftige, wie Obdachunterkünfte oder Kältebusse. Anders als in München gibt es in Ulm kein generelles Verbot für aggressives oder organisiertes Betteln. Händler und Gastronomen spüren die Auswirkungen im Alltag besonders: Gäste fühlen sich unwohl, Personal muss Situationen einschätzen, und die Moral wird auf die Probe gestellt.
Anzeichen für organisiertes Betteln:
Gruppenauftritt: Mehrere Personen gleichzeitig, oft mit klarer Rollenverteilung.
Gleiches Zubehör: Einheitliche Becher, Schilder oder Kleidung.
Vortäuschung von Notlagen: Verletzungen, Kinder, gefälschte Geschichten.
Rotationssystem: Personen wechseln die Plätze regelmäßig.
Geld wird zentral eingesammelt, nicht von der Person selbst behalten.
Wie ihr euch schützen könnt:
Keine direkten Geldspenden geben.
Auf offizielle Hilfsorganisationen ausweichen.
Aggressives oder bedrängendes Betteln der Polizei melden.
Ruhe bewahren und Abstand halten – nicht provozieren.
So können Passanten helfen, echte Not zu unterstützen, ohne die Einnahmen von kriminellen Strukturen zu stärken.