Achtung: Wandernde Kröte

Wenn die Temperaturen in Schwaben wieder steigen, machen sich tausende Frösche, Kröten und Molche auf den Weg: Die Tiere verlassen ihre Winterquartiere und machen sich auf den Weg zu ihrem Laichgebiet. Meistens sind das kilometerweite Strecken, auf denen Gefahren lauern. Doch wir können den Tieren die Wanderung erleichtern und dazu beitragen, dass sie sicher ankommen. 

Angewiesen auf Hilfe 

Manche Frösche machen sich schon Ende Januar auf den Weg, Molche und Kröten meist erst Anfang Februar. Da die Tiere meistens zu ihrem Geburtstort zurückkehren um dort zu laichen, sind die Wege oft sehr weit. Der häufigste Grund für ein Verenden dieser Tiere sind Straßen. Da diese in Schwaben oft den Wanderweg der Amphibien zerschneiden, müssen Autofahrer um diese Jahreszeit besonders Acht geben. 

Eine Kröte braucht schon mal mehr als 15 Minuten um eine zweispurige Straße zu überqueren. Wenn sie dabei noch von Lichtern geblendet wird, verfällt sie in eine Schockstarre und kommt leicht unter die Räder. 

Als Autofahrer sollte man sich vorerst informieren, wo Amphibien-Wandergebiete sind und dort langsam fahren. Besonders in Nächten mit leichtem Regen – die Temperaturen sollten in den Abendstunden über 5°C und nachts über dem Gefrierpunkt liegen – machen sich die Tiere auf den Weg. Nicht nur Tiere schweben in Gefahr, auch zahlreiche Aktivisten, die den Weg über die Straße erleichtern wollen. Durch den warmen Frühlingsbeginn Ende Februar und den jetzt wieder abkühlenden Temperaturen, kann sich die Wanderzeit über Wochen ziehen. 

Tierschutzbunde rufen dazu auf, Hand anzulegen. Man kann die Tiere einfach über die Straße tragen. Wichtig: Danach Hände waschen, denn das Körpersekret einer Kröte sollte nicht mit der menschlichen Schleimhaut in Kontakt treten. 

Auch während Corona können Ehrenamtliche unter Einhaltung der allgemeinen Hygieneverordnungen den Amphibien das Leben retten. Die Aktivisten zählen die Tiere, bestimmen sie und setzen sie über die Straße. Der BUND sucht immer neue Engagierte. Bei Interesse kann man sich hier informieren. 

Schutz der Amphibien

Viele heimische Tierarten leiden unter der Biodiversitätskrise und auch die Amphibien sind davon betroffen. Seit fast 20 Jahren lässt sich ein stetiger Rückgang der Arten erkennen. Deshalb ist es umso wichtiger den Tieren bei Möglichkeit zu helfen. Auch der Klimawandel ändert einiges: Durch die immer wärmer werdenden Winter verkürzt sich die Winterstarre der Amphibien und die Wanderung zu den Laichplätzen beginnt früher. 

Der BUND hat für mehr Amphibienschutz Forderungen aufgestellt: Zum einem sollte jede Kommune Kleingewässer anlegen, um eine Fortpflanzung der Arten zu ermöglichen. Diese Kleingewässer sollen gepflegt werden und keine Fusche ausgesetzt werden. Diese würden nämlich die den Amphibiennachwuchs fressen. Generell fordert der BUND so wenig wie möglich menschliche Eingriffe in den Lebensraum der Tiere. Dazu gehört auch, dass auf Pestizide, Kunstdünger und Gülle verzichtet werden sollte und Totholz in Wäldern belassen werden soll. 

Man sieht, dass jeder kann einen kleinen Teil dazu beitragen. Ob als Ehrenamtlicher oder aufmerksamer Autofahrer: In die schwäbischen Moore, Seen und Teiche gehören auch in der Zukunft Frösche, Kröten und Molche. 

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