Allgäuer Landwirte nach Tierschutz-Skandal vor Gericht

Tierquälerei in Bad Grönenbach

Über Monate sollen 54 Kühe auf Höfen eines Allgäuer Betriebs gelitten haben. Von Montag an stehen die Leiter des Betriebs, Vater und Sohn, vor Gericht - aber nicht nur wegen Tierschutzverstößen.

Weil sie für die Leiden von 54 Kühen verantwortlich sein sollen, stehen zwei Allgäuer Landwirte von Dienstag (9.30 Uhr) an vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern, Vater und Sohn, vor allem vor, nicht dafür gesorgt zu haben, dass ein Tierarzt kranke Rinder in ihrem Betrieb behandelt. Manche Tiere mussten deswegen nach Kontrollen der Ställe notgetötet werden.

Die Männer müssen sich vor dem Landgericht Memmingen aber auch verantworten, weil sie 15 Kühe gekauft, aber nicht für sie bezahlt haben sollen. Zudem sollen sie Mitarbeiter auf ihren Höfen schwarz beschäftigt haben. Der Betrieb in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) war 2019 im Zuge des sogenannten Allgäuer Tierschutz-Skandals in die Schlagzeilen geraten.

Damals waren insgesamt fünf Allgäuer Betriebe ins Visier von Ermittlern geraten, nachdem eine Tierschutz-Organisation Videoaufnahmen veröffentlicht hatte, die Fälle von Tierquälerei auf einem Bad Grönenbacher Großbetrieb zeigen sollen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen dessen Leiter und Mitarbeiter des Betriebs erhoben, ein Prozesstermin steht bislang nicht fest.

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