App „CoCoV“ zur Dokumentation der Verträglichkeit einer Corona-Impfung

Das Universitätsklinikum und die Universität Ulm entwickeln die App „CoCoV“ zur Dokumentation der Verträglichkeit einer Corona-Impfung.




Seit Ende letzten Jahres wird in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft und auch am Universitätsklinikum Ulm sind die Impfungen der ersten Mitarbeiter*innen gestartet. Doch so sehr die meisten Menschen die Impfung herbeisehnen, so skeptisch sind andere und befürchten Nebenwirkungen aller Art. Um noch mehr Transparenz in Bezug auf mögliche Impfnebenwirkungen zu schaffen, haben Ärzt*innen der Klinik für Innere Medizin I des UKU und Wissenschaftler*innen des Instituts für Medizinische Systembiologie der Universität Ulm gemeinsam die Smartphone App „CoCoV“ entwickelt. Diese ermöglicht es, impfbedingte Nebenwirkungen individuell zu dokumentieren und so eine umfassende Übersicht des persönlichen Impfverlaufs und der Verträglichkeit der Impfung zu erstellen. Eine Auswertung der Daten wird über ein öffentliches Dashboard online bereitgestellt.

Die kostenlose Android- und iOS-App kann von allen, die bereits eine Corona-Impfung erhalten haben genutzt werden. CoCoV deckt alle voraussichtlich in Deutschland verfügbaren Impfstoffe ab und unterscheidet zwischen Erhalt der ersten und zweiten Impfdosis. Im digitalen Tagebuch der App erstellen die Nutzer*innen anhand eines standardisierten Fragenkatalogs Einträge zum eigenen Befinden und tragen häufig eintretende Nebenwirkungen ein.

„Wie alle Impfstoffe wurden auch die Corona-Impfstoffe vor ihrer Zulassung in randomisierten klinischen Studien auf ihre Effektivität und Sicherheit getestet . Aufgrund der – im Vergleich mit der gesamten Weltbevölkerung – immer noch relativ kleinen und homogenen Stichprobenanzahl können jedoch seltene Nebenwirkungen unentdeckt bleiben. Mit Hilfe unserer App erhalten wir nun eine bessere Übersicht über die Verträglichkeit und mögliche noch unerkannte oder selten auftretende Symptome“, erklärt Professor Hans Kestler, Leiter des Instituts für Medizinische Systembiologie an der Universität Ulm.

Daten auswerten

Die CoCoV-App ermöglicht es Nutzer*innen, ihre dokumentierten Nebenwirkungen in anonymisierter Form zu teilen und den Wissenschaftler*innen zur Verfügung zu stellen. Eine Auswertung der Daten wird in regelmäßigen Abständen über ein öffentliches Dashboard verfügbar gemacht. „Unser Ziel ist es, mithilfe der App nicht nur die Verträglichkeit der neuen Corona-Impfstoffe und mögliche Nebenwirkungen zu erfassen, sondern langfristig auch dazu beizutragen, dass noch mehr Menschen bereit sind, sich gegen Corona impfen zu lassen“, sagt Professor Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I. „Wir hoffen deshalb, dass möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer bereit sind, ihre anonymisierten Daten mit uns zu teilen.“

Das könnte Dich auch interessieren

19.11.2025 Ulm: Große Finanzspritze für Albert Einstein Discovery Center Das Albert Einstein Discovery Center Ulm e.V. erhält 150.000 Euro von der Carl-Zeiss-Stiftung, um die Ausstellung für das geplante Erlebniszentrum weiterzuentwickeln. Die Mittel fließen in die Ausarbeitung des Ausstellungskonzepts, die Entwicklung von Storylines, das szenografische Design sowie die Planung interaktiver Exponate. Ziel ist es, Einsteins Leben, seine Theorien und deren heutige Bedeutung anschaulich zu vermitteln. 30.10.2025 EBU stellt neue Abfall-App für Ulm vor Die Anwendung bietet zahlreiche neue Funktionen, ist barrierefrei gestaltet und soll immer auf dem neuesten Stand sein. Sie löst die bisher genutzte App „MyMüll“ ab, die noch bis Mitte 2026 parallel verwendet werden kann. Erinner-mich-an-Müll-App In nur drei Monaten wurde die App gemeinsam mit der auf Abfallwirtschaft spezialisierten Firma Cube Four entwickelt. Dank der neuen 29.10.2025 Neues 3R-Zentrum an der Uni Ulm soll Tierversuche reduzieren 3R steht für Replace, Reduce, Refine – also Tierversuche ersetzen, reduzieren und die Bedingungen bei unvermeidbaren Versuchen verbessern. Das neue Zentrum in Ulm baut auf langjähriger Forschung zur Optimierung von Tierversuchen auf. Eine Biobank zum Austausch von tierischem Gewebe soll künftig helfen, die Zahl der Tierversuche weiter zu senken. Noch geht es nicht ganz ohne 15.10.2025 Routine & Mindset: Gesund denken, glücklicher leben! Wie schaffen wir es, alte Denkmuster zu durchbrechen und Routinen zu verändern?