In einem offenen Brief fordern mehrere Ulmer Grünen-Politiker das Universitätsklinikum Ulm auf, verletzte und traumatisierte Kinder aus dem Kriegsgebiet in Gaza und Israel aufzunehmen.
Grünen-Politiker Michael Joukov (MdL), Ulrich Metzger (Stadtrat) und Lena C. Schwelling (Stadträtin und Landesvorsitzende der Grünen) haben sich direkt an den leitenden ärztlichen Direktor der Ulmer Uniklinik, Professor Dr. Udo X. Kaisers, gewandt. Sie bitten darum zu prüfen, ob die Uniklinik Kinder aus dem Kriegsgebiet medizinisch versorgen könnte – und welche Unterstützung dafür nötig wäre.
Der Brief bezieht sich auf Städte wie Hannover, Düsseldorf, Freiburg, Bonn oder Kiel. Dort haben sich bereits Kliniken und Stadtverwaltungen bereit erklärt, verwundete oder seelisch belastete Kinder aus dem Gazastreifen und Israel aufzunehmen und zu behandeln.
„Es wäre dringend, dass auch Ulm seinen Anteil leistet.“
Ob und wie das Uniklinikum Ulm auf die Anfrage reagiert, ist noch offen. Eine Stellungnahme liegt noch nicht vor.
Sehr geehrter Herr Dr. Kaisers,
der mit dem Hamas-Überfall am 07.10.2023 ausgelöste Krieg im Nahen Osten führt täglich zu sehr großem Leid. Es obliegt der Bundesregierung, sich für die Freilassung der Geiseln, einen möglichst baldigen Waffenstillstand und die Entwaffnung der Terrorgruppen einzusetzen. Gleichwohl stellt sich die Frage, was auf lokaler Ebene getan werden kann.
Sie haben sicherlich mitbekommen, dass Ihre Amtskolleg*innen in einigen großen Kliniken die Bereitschaft erklärt haben, verwundete und traumatisierte Kinder aus dem Gaza-Streifen und aus Israel zu behandeln.
Wir bitten Sie darum, zu prüfen, was dem Universitätsklinikum Ulm möglich wäre, und welche Unterstützung Sie dabei ggf. bräuchten – es wäre dringend, dass auch Ulm seinen Anteil leistet.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Joukov, MdL
Ulrich Metzger, Stadtrat
Lena C. Schwelling, Stadträtin und Landesvorsitzende der Grünen