Rings um Ulm kam es ab 5 Uhr morgens zu stundenlangen Blockaden an den Auffahrten zu Bundesstraßen und auf wichtigen Kreuzungen mit langen Stauungen. Während der normale Verkehr durch die Blockaden aufgehalten wurde, räumten die Landwirte ihre Traktoren für eine Rettungsgasse sofort auf die Seite, wenn ein herannahendes Martinshorn zu hören war. Bei der Blockade der Einsinger Kreuzung auf der Bundesstraße 311 zwischen Ulm und Erbach überzeugten sich Polizisten vor Ort, dass sich die Demonstranten an die Absprachen halten. Daher wurde die Blockade auch nicht aufgelöst, sondern im Industriegebiet Donautal eine Ableitung für den Verkehr eingerichtet, damit die Fahrzeuge nicht im Stau landen. Auch eine Krankenschwester und ein Arzt auf dem Weg zur Arbeit konnten problemlos passieren.
Der DRK-Rettungsdienst Heidenheim-Ulm hatte sich intensiv vorbereitet. Seit fünf Uhr morgens sitzt ein Krisenstab auf der Rettungswache zusammen, der die Einsatzfahrzeuge gemeinsam mit der Rettungsleitstelle koordiniert. Rettungsdienstleiter Tobias Zoller lies immer wieder Rettungswagen an wichtige Straßenkreuzungen ausrücken, um von dort ohne Behinderungen durch Treckerblockaden an den Einsatzstellen zu sein. Auf einem Monitor mit Karte wurden die Blockaden mit Traktor-Piktogrammen übersichtlich dargestellt. Von den Rettungswagen-Besatzungen kamen immer wieder Rückmeldungen, dass sie die Blockaden passieren können. Schwieriger war es morgens, das Personal von zuhause zu den Rettungswachen zu bekommen, daher begannen mache Schichten eher, um vor den Blockaden bereits einsatzklar zu sein, außerdem wurden zusätzliche Fahrzeuge in Betrieb genommen.