Biberacher Filmfestspiele: Douglas Wolfsperger ist neuer Intendant!

46. Biberacher Filmfestspiele

Douglas Wolfsperger, mehrfach preisgekrönter Filmemacher und Biberacher Filmfest-Urgestein übernimmt die künstlerische Leitung des traditionsreichen Filmfestivals.

Douglas Wolfsperger, mehrfach preisgekrönter Filmemacher, ist in der deutschen Filmwelt kein Unbekannter. Vor Allem nicht in Biberach. Als angesehener Regisseur und Produzent von Spiel- und Dokumentarfilmen hat er sich längst einen Namen gemacht und auch schon mehrfach bei den Biberacher Festspielen mit eigenen Werken überzeugt. Seine Werke wurden in den Jahren 2005, 2014 und 2018 mit Biber-Auszeichnungen gewürdigt. Spätestens ab Mitte der 80er Jahre ist er lange Zeit fester Bestandteil der Biberacher Filmfestspiele gewesen, quasi alle seine Filme liefen dort. Der 66-jährige Filmemacher ist sowohl als Freund der Gründerfamilie Kutter bekannt, wie auch als mehrfaches Mitglied der Biberacher Filmfest-Jury. Jetzt ist er der neue Intendant des traditionsreichen Filmfestivals.

Douglas Wolfsperger ist neuer Intendant

Der neue Vereinsvorstand der Biberacher Filmfestspiele freut sich, Douglas Wolfsperger als neue künstlerische Leitung vorzustellen. „Die Entscheidung für Douglas Wolfsperger als künstlerische Leitung fiel nach intensiven Gesprächen und Abwägungen“, so Harald Heigel, 1. Vorsitzender des Biberacher Filmfestspiele e.V. „Wolfsperger bringt nicht nur Erfahrung, tiefes Verständnis und Leidenschaft für die Welt des Films mit. Er kennt und schätzt als langjähriger Gast unseres Festivals auch die einzigartige Atmosphäre und den einnehmenden Charme der Biberacher Filmfestspiele. Diese Kombination macht ihn zu einer idealen Besetzung für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des traditionsreichen Festivals.“

„Die Übernahme der künstlerischen Leitung der Biberacher Filmfestspiele ist für mich große Freude und eine inspirierende Herausforderung“, so Wolfsperger. „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit dem Verein. Gemeinsam haben wir bereits zahlreiche Ideen, um ein Festival-Programm zu gestalten, das die Herzen der Zuschauer höherschlagen lässt und unvergessliche Filmmomente und Begegnungen schafft“.

Um ein spannendes, abwechslungsreiches Festivalprogramm für den kommenden Herbst zu gestalten, waren Douglas Wolfsperger und Harald Heigel schon am Wochenende auf der Berlinale zu Gast. Dort wurden nicht nur Filmneuheiten gesichtet, sondern auch wichtige Kontakte geknüpft, um im Herbst viele hochkarätige Gäste aus der Filmbranche in Biberach begrüßen zu können. Auch auf der Berlinale waren Biberachs Filmfestgründer und Ehrenbürger Adrian Kutter gemeinsam mit seiner Frau Helga Reichert, beide auch ehemalige Intendanten der Biberacher Filmfestspiele und mittlerweile mit einem weiteren Filmfestival am Start, den Filmtagen Oberschwaben in Ravensburg und Weingarten.

Die 46. Biberacher Filmfestspiele finden vom 30. Oktober bis 3. November 2024 in Biberach statt. Besonders wichtig ist Wolfsperger und dem Vorstand ein hochkarätiges Programm mit einer Vielfalt für das ganze Publikum in Biberach und darüber hinaus zu gestalten. Noch im Frühjahr möchte sich Wolfsperger bei einer Veranstaltung auch den Mitgliedern des Biberacher Filmfestspiele e.V. persönlich vorstellen.

Über Douglas Wolfsperger

Douglas Wolfsperger wurde am 25. Dezember 1957 in Zürich als deutscher Staatsbürger geboren und wuchs am Bodensee auf. Nach einigen Jahren im Kloster-Internat der oberschwäbischen Benediktiner-Abtei Weingarten legte Wolfsperger sein Abitur in Konstanz ab. Bereits im Sommer 1985 entstand sein erster eigener Spielfilm „Lebe kreuz und sterbe quer“, eine Satire über einen Bäckermeister, der seinen eigenen Tod vortäuscht, gefolgt von „Probefahrt ins Paradies im Jahr 1992, eine katholische Wallfahrts-Satire am Bodensee mit hochkarätigen Schauspielerinnen wie Christiana Hörbiger und Barbara Auer in den Hauptrollen. Seit den frühen 90er-Jahren widmete sich Wolfsperger auch zahlreichen Fernseh-Dokumentarfilmen über die unterschiedlichsten Menschen und war als Autor von TV-Dokus für den WDR tätig.

2002 erregte Wolfsperger mit seinem Film „Bellaria – So lange wir leben!“ internationale Aufmerksamkeit und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Filmpreis, den Ernst-Lubitsch-Preis sowie The Gold Plaque For Best Documentary in Chicago. Sein Dokumentarfilm „Die Blutritter“ von 2003 wurde bei den Internationalen Filmfestspielen in Locarno uraufgeführt und als meisterhaftes Beispiel für das dokumentarische Kino gefeiert. In den folgenden Jahren setzte Wolfsperger seine künstlerische Arbeit fort und präsentierte Werke wie „Der lange Weg ans Licht“ (2006), „Der Entsorgte Vater“ (2009) und „Scala Adieu – Von Windeln verweht“ (2018), der bei den 40. Biberacher Filmfestspielen mit dem Doku-Biber für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.

Douglas Wolfsperger, Vater von zwei Töchtern, lebt und arbeitet in Berlin-Charlottenburg und am Bodensee. Aktuell arbeitet er an zwei Dokumentarfilmprojekten, beide angesiedelt in Oberschwaben. „Sie, Er, Ich“ (Arbeitstitel) beschäftigt sich mit Trans-Menschen und deren Lebensläufen jenseits großer Metropolen und mit „Der Wald gehört uns“ (Arbeitstitel), möchte Wolfsperger ein authentisches Bild um die aktuelle Debatte um den Altdorfer Wald zeichnen, dem größten zusammenhängenden Waldstück Oberschwabens, in dem schon seit Jahren Kies abgebaut wird. Beide Projekte werden u.a. von der MFG Baden-Württemberg gefördert.

Über die Biberacher Filmfestspiele

Die Biberacher Filmfestspiele gehören zu den ältesten Filmfestivals Deutschlands. Seit der Gründung durch Adrian Kutter im Jahr 1979 hat sich das Festival als feste Größe in der deutschsprachigen Filmlandschaft etabliert und ist ein jährliches Highlight in der Biberacher Kulturlandschaft. Mit seinem vielfältigen Programm, das sowohl etablierten Filmemacher/-innen als auch aufstrebenden Talenten eine Plattform bietet, präsentiert sich das Festival als Schaufenster der deutschsprachigen Filmkunst in all ihren Facetten.

Besonders die familiäre Atmosphäre und die persönliche Nähe zwischen den Filmschaffenden und dem Publikum zeichnen die Biberacher Filmfestspiele aus. Diskussionsrunden und Filmgespräche ermöglichen den direkten Austausch von Regisseur/-innen, Schauspieler/-innen, Produzent/-innen und den Filmbesucher/-innen. Die besten Filme werden jährlich mit den begehrten Filmfest-Bibern ausgezeichnet.

Die Biberacher Filmfestspiele werden vom Biberacher Filmfestspiele e.V. organisiert. Alle Aufgaben rund um die Programmgestaltung der Filmfestspiele liegen in den Händen der künstlerischen Leitung.

Das könnte Dich auch interessieren

06.03.2024 Biberacher Filmfestspiele: Frischer Wind im neuen Team Die Biberacher Filmfestspiele starten mit einem völlig neuen Team in die 46. Ausgabe, und der frische Wind ist deutlich zu spüren. 31.10.2023 Hoffnung: OB Zeidler rettet die Biberacher Filmfestspiele!? Biberachs OB Norbert Zeidler rettet die Biberacher Filmfestspiele!? Das wird sich zeigen. Kurz vor Start der denkwürdig abgespeckten, allerdings auch recht ambitionierten 45. Ausgabe von Donnerstag bis Sonntag (2. bis 5. November 2023) setzt die Stadt jedenfalls ein starkes Signal für die Zukunft des traditionsreichen Filmfestivals, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. So 10.01.2024 Diese Woche im Kino: „Biberach Spezial“ wird wiederholt! Wegen der großen Nachfrage bei den letzten Biberacher Filmfestspielen wird das „Biberach Spezial“ im Cineplex in der Reihe „Filmkunst im Sternchen“ wiederholt. Fünf Filme, die in und um Biberach in den 1990-er Jahren entstanden sind, werden an zwei Tagen gezeigt. Los geht’s am Donnerstag, 11. Januar 2024 im altehrwürdigen Biberacher Sternchen-Kino mit „Träume nicht Dein 06.11.2023 45. Biberacher Filmfestspiele sind Geschichte Die 45. Biberacher Filmfestspiele sind Geschichte. Gewinner des Goldenen Biber ist der Spielfilm „Monster im Kopf“ über eine Schwangere im Gefängnis. Der Ehrenpreis ging an Schauspieler Edgar Selge. Es sind die letzten Biberacher Filmfestspiele vor einem geplanten Neubeginn. Bis auf Biberachs OB Norbert Zeidler muss am 15. November ein komplett neuer Vorstand des Trägervereins gewählt