Seit gestern Abend kursieren Videoaufnahmen vom Biberacher Schlachthof im Internet – darin ist zu sehen, wie Tiere während ihrer Schlachtung teilweise nicht richtig betäubt sind oder mit Elektroschockern gequält werden. Nun äußert sich die „Familienmetzgerei“ Koch zu den Vorwürfen…
Nachdem der Biberacher Schlachthof durch das Video-Material der SOKO Tierschutz massiv in die Kritik geraten ist, hat der Betreiber nun ein eigenes Statement veröffentlicht, dass Sie hier im folgenden komplett lesen können. Der Schlachtbetrieb habe sich das Video mit Fachleuten angesehen und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Vorwürfe der Tierschutzorganisation „aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar sind.“.
Die Tierschutzorganisation „SOKO Tierschutz“ hatte über mehrere Wochen heimlich Video-Aufnahmen in der Schlachterei gemacht. Darauf ist zu sehen, wie viele Rinder und Schweine qualvoll zu Tode kamen. Auch das Veterinäramt ist aktiv geworden und geht den Vorwürfen nach.
Inzwischen hat sich auch das zuständige Veterinäramt zu dem Fall geäußert. Das Kreisveterinäramt Biberach zeige sich betroffenen von den vorliegenden Videoaufnahmen über die Zustände im Schlachthof. In einer ersten Bewertung komme man zum Schluss, dass tierschutzrechtliche Verstöße vorliegen. Insbesondere zeigen die Aufnahmen Fehlschüsse, den Einsatz von nicht sicher funktionierenden Bolzenschussgeräten und nicht ausreichend betäubte Rinder. Außerdem den nicht erlaubten Einsatz eines Elektroviehtreibers, der häufig eingesetzt wurde – auch bei einem Tier, das bereits nicht mehr aufstehen konnte.
Man werde die Vorgänge lückenlos aufklären und Strafanzeige erstatten. Man prüfe auch, ob der Betrieb unter diesen Umständen überhaupt noch weiter aufrechterhalten werden könne.
Eine unangekündigte Kontrolle des Veterinäramts gemeinsam mit dem RP Tübingen am vergangenen Montag (23. November 2020) habe unabhängig von den mittlerweile vorliegenden Videoaufzeichnungen Mängel im Schlachthof aufgezeigt. Insbesondere ist die Tötungsbucht für Rinder für die Tiere verletzungsgefährlich. Deshalb wurde die Nutzung der Rinderfalle untersagt bis der Mangel behoben wird.