Ein Jahr Body-Cams – jetzt auch bei der Hundestaffel

Seit einem Jahr sind bei der Polizei in Schwaben jetzt Body-Cams im Einsatz. Nun zieht das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West ein positives Fazit.

Die Body-Cams

Die zunächst 100 Systeme wurden inzwischen auf 120 aufgestockt. Damit sind die meisten Beamten auf Streife inzwischen mit Körperkameras ausgestattet, obwohl das Mitführen und Aktivieren der Kameras freiwillig ist. Aber auch in der Bevölkerung kommen sie bisher gut an. Zwar gibt es keine direkten Rückmeldungen, allerding gab es im ersten Jahr lediglich eine einzige Beschwerde über eine angebliche Aufnahme aus dem Raum Memmingen. Diese konnte aber schnell widerlegt werden, da die Body-Cam gar nicht aktiviert war. Das zeigt auch, dass nicht automatisch bei jedem Einsatz Aufnahmen angefertigt werden. Außerdem wird der Einsatz der Kameras, die sowohl Videos als auch Ton aufzeichnen, vorher angekündigt. Laut dem Pressesprecher des Polizeipräsidiums, Holger Stabik, werden nur etwa 200 Aufnahmen pro Monat angefertigt. Im Idealfall sorgt nämlich allein die Tatsache, dass die Beamten eine Body-Cam tragen, bereits für Deeskalation. Die Aufnahme sollen somit eine konfliktfreie Einsatzbewältigung ermöglichen.

Auch deswegen wird der Einsatz der Kameras jetzt auch auf die Hundestaffel ausgeweitet. Zwar sind die Hundeführer in der Regel nicht als erstes am Einsatzort, werden aber in konfliktreichen Situation hinzugezogen, die mit Hilfe der Kameras entschärft und festgehalten werden können.

Body-Cam-Aufzeichnung einer Polizei-Übung mit Diensthund

Das Video einer Body-Cam der Polizei von einer Übung zeigt den Einsatz der Hundestaffel. Sie macht auch die Grenzen der Kameras deutlich. So sind die Videos zum Beispiel verwackelt und müssen sich an Lichtwechsel zuerst kurz anpassen. Dies ist allerdings durchaus gewollt, die Kameras sollen nämlich nur das aufnehmen, was der Beamte vor Ort auch wahrgenommen hat.

Die Technik

Beim Einsatz gibt es insgesamt drei Modi. Die Kamera kann entweder ausgeschaltet sein, sich im Standby-Modus befinden oder aktiviert sein. Im Standby-Modus wird eine 30-Sekunden-Schleife aufgenommen, die immer wieder überschrieben wird. Im Fall einer Aktivierung werden diese 30 Sekunden dann der Aufnahme hinzugefügt.


Die Aufnahmen werden nach 21 Tagen automatisch gelöscht. Falls ein Video aber gesichtet werden muss oder für die Ermittlung relevant ist, kann es manuell gespeichert werden. Dies ist allerdings nur nach dem Vier-Augen-Prinzip zusammen mit einem Vorgesetzten möglich. Falls nötig kann das Video dann der Ermittlungsakte hinzugefügt werden. Laut der Polizei sind die Videos fälschungs- und manipulationssicher.

 

Die Hundestaffel

Bei uns tragen nur die Diensthundeführer eine Body-Cam und nicht wie in anderen Ländern auch die Hunde.  Insgesamt gibt es bei der Polizei Schwaben Süd / West 13 Diensthunde, von denen jeder einem Hundeführer zugewiesenen ist. Dabei handelt es sich um deutsche, belgische und holländische Schäferhunde. Sie alle sind Schutzhunde, das heißt sie sind dafür ausgebildet, Menschen zu stellen oder sogar anzugreifen. An sich gilt der Diensthund aber als Hilfsmittel, um Angst zu erzeugen und so einen Tatverdächtigen abzuschrecken. Außerdem muss der Einsatz des Hundes, genau wie die Aktivierung der Body-Cam, vorher angedroht werden.


Die Tiere sind darüber hinaus auch Spezialhunde. Sie können also zum Beispiel Rauschgift, Leichen oder Sprengstoff auffinden. Die Hunde leben bei den Beamten Zuhause und sind dort aufgewachsen. So kann sichergestellt werden, dass es eine enge Bindung zwischen Hund und Polizist gibt und der Hund auch wirklich dem Beamten gehorcht. Trotzdem  gehören die Tiere aber dem Freistaat Bayern. Eine Ausbildung zum Hundeführer dauert im Schnitt circa 1,5 bis 2 Jahre.

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