Der „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung zeigt, wie unterschiedlich Kitas im Südwesten aufgestellt sind. Landesweit erreichen rund 23 Prozent der Einrichtungen eine hohe Fachkraftquote – also mindestens 82,5 Prozent der pädagogischen Fachkräfte haben dort eine einschlägige Ausbildung. Besonders gut aufgestellt sind der Neckar-Odenwald-Kreis, wo fast die Hälfte der Kitas eine hohe Quote erreicht, und der Landkreis Freudenstadt mit rund 40 Prozent.
Auch im Durchschnitt der pädagogisch tätigen Fachkräfte liegt Baden-Württemberg mit rund 70 Prozent knapp unter dem Bundesschnitt von 72 Prozent. Spitzenreiter sind Kitas in Thüringen (94 Prozent), Schlusslicht im Bundesschnitt ist Bayern (55 Prozent).
In Ulm sieht die Lage deutlich schlechter aus. Nur rund 4 Prozent der Kitas erreichen die hohe Fachkraftquote – damit bildet die Stadt das Schlusslicht in Baden-Württemberg. Stuttgart liegt mit etwa 9 Prozent ebenfalls weit hinten.
Die Stiftung warnt, dass der Mangel an Fachpersonal die Qualität der frühkindlichen Bildung gefährdet. Teilweise öffnen Kommunen Kitas auch für andere Berufsgruppen, was die Gefahr einer „De-Professionalisierung“ birgt und das Qualifikationsniveau absenkt. Besonders problematisch: Mit steigendem Platzbedarf für Kinder wächst auch der Druck auf die Kommunen, Fachpersonal zu ersetzen oder auf unqualifiziertes Personal zurückzugreifen.
Experten betonen, dass pädagogische Fachkräfte – wie Erzieher, Sozialpädagogen oder Heilpädagogen – entscheidend für eine gute frühkindliche Bildung sind. Kommunen und Träger stehen daher vor der Herausforderung, Fachkräfte zu gewinnen, zu halten und ausreichend zu qualifizieren.
Die Studie zeigt klar: Wer in Bildung investiert, sichert langfristig Qualität. Für Ulm bedeutet dies, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Rückstand aufzuholen und die Kitas zukunftsfest zu machen.