Gefahr durch Borkenkäfer – Waldbesitzende sollten jetzt handeln

Das Landratsamt Alb-Donau-Kreis ruft auf

Das Jahr 2023 war laut DWD in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Von diesen warmen Temperaturen profitiert auch der Borkenkäfer. Er entwickelt sich schneller und kann im Frühjahr und Herbst mehr Generationen anlegen als bei kühlen Bedingungen.

Gerade im vergangen Herbst waren die Temperaturen sehr mild und begünstigten die Entstehung einer zusätzlichen Borkenkäfergeneration. Der gesamte Zyklus von der Eiablage über das Larvenstadium und die Verpuppung bis zur nächsten fortpflanzungsfähigen Generation dauert je nach Witterung nur zwischen sieben und zehn Wochen. Das ermöglicht pro Jahr in der Regel zwei bis maximal drei Generationen. Geschätzt können so aus der Brut eines Weibchens im Laufe der Vegetationsperiode zwischen 100.000 und 250.000 Nachkommen folgen.

Deshalb ist in diesem Frühjahr von einer hohen Ausgangspopulation an Borkenkäfern auszugehen. Diese haben bei den recht milden Temperaturen im vergangenen Winter in der Erde und unter der Rinde von Fichten überwintert und entwickeln sich nun bei steigenden Temperaturen weiter. Bei Tagestemperaturen über 16 Grad Celsius beginnen sie nun auszufliegen, um sich neue Brutbäume zu suchen. Besonders beliebt sind vom Sturm geworfene Nadelbäume, Nadelbäume mit abgebrochenen Kronen oder auch die am Boden liegenden Kronen selbst.

Die untere Forstbehörde Alb-Donau-Kreis fordert deshalb alle Waldbesitzer auf den Monat April zu nutzen, um Nadelwälder und nadelholzreiche Baumbestände auf Sturmwürfe und Kronenbrüche zu kontrollieren und die entsprechenden Stämme bis Ende April aufzuarbeiten. Falls eine schnelle Abfuhr ins Sägewerk nicht gewährleistet werden kann, sollten die Stämme gleich entrindet werden oder wenigstens 1.000 Meter entfernt von anderen Nadelbaumbeständen gelagert werden, um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu vermeiden.

Die aus einem übersehenen Brutbaum ausfliegenden Borkenkäfer können rund 20 neue Fichten befallen. Bei bis zu drei Käfergenerationen, die sich in einem Sommer entwickeln können, kann dieser eine übersehene Stamm zu Schäden bei bis zu 8.000 weiteren Bäumen führen (20 x 20 x 20 = 8.000)!

Aktuell ist es wichtig, das für Borkenkäfer besonders geeignete Brutmaterial rasch aufzuarbeiten und aus dem Wald zu entfernen. Anschließend müssen fichtenreiche Bestände mindestens einmal pro Woche auf Borkenkäferbefall kontrolliert und befallene Bäume rasch entnommen und aufgearbeitet werden.

Die zuständigen Forstrevierleitungen und auch die Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaften beraten und unterstützen Waldbesitzende gerne und sind auch bei der Vermittlung von geeigneten Unternehmern behilflich, welche die Arbeiten durchführen können. Falls die Waldbesitzer ihr Holz nicht selbst verwerten oder verkaufen wollen, sollten diese auch die Aushaltung und Lagerung im Vorfeld mit der zuständigen Forstervierleitung oder dem FBG-Geschäftsführer besprechen.

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