Geflügelpest breitet sich aus: Stallpflicht im Landkreis Biberach erweitert

Das Landratsamt informiert

Aufgrund der Ausbreitung der Geflügelpest wird für weitere Teile des Landkreises Biberach eine Aufstallungspflicht angeordnet.

Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt, waren neun weitere verendete Möwen mit dem Geflügelpestvirus infiziert. Diese wurden im Landkreis Biberach am nördlichen Federsee und in Laupheim gefunden. Um einen Eintrag der hochansteckenden Viren in Geflügelbestände zu verhindern, wird für weitere Teile des Landkreises Biberach eine Aufstallungspflicht angeordnet. Die entsprechende Allgemeinverfügung im Landkreis Biberach tritt am Mittwoch, 10. Mai 2023 in Kraft.

Aufgrund der Ausbreitung der Geflügelpest im Landkreis Biberach besteht in den markierten Gemeinden ab sofort eine Aufstallungspflicht.

Welche Regionen sind von der Aufstallungspflicht betroffen?

Betroffen von der Aufstallungspflicht sind jetzt – wie bereits bekannt – die Städte und Gemeinden Bad Schussenried, Ingoldingen, Mittelbiberach, Stafflangen (Ortsteil von Biberach), Oggelshausen, Tiefenbach, Seekirch, Alleshausen, Moosburg, Kanzach, Dürnau, Bad Buchau und Allmansweiler. Neu hinzu kommen folgende Städte und Gemeinden: Betzenweiler, Uttenweiler, Attenweiler, Warthausen, Schemmerhofen, Laupheim, Achstetten, Burgrieden, Schwendi, Mietingen, Maselheim, Gutenzell-Hürbel, Wain, Kirchberg, Dettingen, Kirchdorf an der Iller und Tannheim.

Fälle auch in den Landkreisen Alb-Donau und Neu-Ulm

Aufgrund von weiteren festgestellten Ausbrüchen der Geflügelpest in den Landkreisen Alb-Donau und Neu-Ulm, insbesondere in der Nähe der Landkreisgrenze, hat die Risikobewertung zu dem Ergebnis geführt, dass es zur Vermeidung der weiteren Einschleppung bzw. Verschleppung der Geflügelpest erforderlich ist, die Aufstallungspflicht für Geflügel auf die genannten Teile des Landkreises auszuweiten.

Stallpflicht und obligatorische Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen

In allen betroffenen Gemeinden müssen die Geflügelarten (dazu zählen Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse) vorerst bis zum 9. Juni 2023 in geschlossenen Ställen oder unter einer überstehenden, dichten Abdeckung und mit einer gegen Wildvögel gesicherten Seitenbegrenzung gehalten werden. Zudem müssen Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter die Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einhalten. Seit dem 21. Januar 2023 sind diese unter anderem folgenden Maßnahmen durch eine Anordnung der Landesregierung in Baden-Württemberg auch für Geflügelhaltungen mit weniger als 1.000 Tieren verpflichtend:

Sollte in Ausnahmefällen eine Aufstallung nicht möglich sein, werden die jeweiligen Geflügelhalterinnen und Geflügelhalter aufgerufen, sich umgehend mit dem zuständigen Veterinäramt in Verbindung zu setzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Die vollständige Allgemeinverfügung mit allen Bestimmungen ist auf der Website des Landkreises Biberach unter den Bekanntmachungen einsehbar.

Zudem weist das Veterinäramt die Bevölkerung darauf hin, dass Wildvögel, die schwach, teilnahmslos oder auf andere Weise krank erscheinen, auf gar keinen Fall angefasst oder mitgenommen werden sollten. Stattdessen sollte der Fund bei der zuständigen Veterinärbehörde oder Gemeinde gemeldet werden.

 

Hintergrundinformationen

Die Aviäre Influenza (Geflügelpest), umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste, anzeigepflichtige Infektionskrankheit bei Vögeln. Sie ist hochansteckend, verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen und endet für das betroffene Geflügel in der Regel tödlich. Das Virus kann über den direkten Kontakt von Tier zu Tier übertragen werden. Insbesondere wildlebende Wasservögel sind häufig Virusüberträger. Sie können das Virus über große Entfernungen verschleppen. Das Virus verbreitet sich auch über die Luft. Zudem ist eine indirekte Übertragung durch Fahrzeuge, Mist, Futter oder Transportkisten möglich. Der Mensch ist ebenfalls ein bedeutsamer Überträger der Seuche: Über nicht gereinigte und desinfizierte Kleider, Schuhe oder Hände kann die Geflügelpest weiterverbreitet werden. Eine Ansteckung von Menschen ist unwahrscheinlich.

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