Weil er in Südtirol im Urlaub war, arbeitet Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg von zu Hause aus. Er ist nicht infiziert und hat auch keinerlei Symptome. Trotzdem muss er noch bis Ende der Woche das Haus hüten und alle seine Arbeitsgespräche übers Telefon abwickeln.
Wir haben Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg im Home-Office angerufen. Herr Ilg, was halten Sie von den aktuellen Maßnahmen?
„Mir ist es ein großes Anliegen, dass wir alle die Anweisungen und Anordnungen befolgen, die uns nun über Bund und das Land gegeben wurde. Um uns persönlich zu schützen, dass wir uns nicht gegenseitig anstecken. Aber auch, um das für mich sehr kritische Moment einer Ausgangssperre zu vermeiden! Es sollte uns allen daran gelegen sein, Ausgangssperren zu vermeiden.“
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Wie fühlt sich die häusliche Quarantäne für Sie an?
„Es ist ein Unterschied, ob ich mein Haus oder meine Wohnung nicht mehr verlassen darf, außer zum Einkaufen oder um zum Arzt zu gehen. Oder ob ich mein Haus verlassen darf, um im Wald spazieren zu gehen oder meine Familie zu besuchen. Ich denke, das ist ein gehöriger Unterschied. Eine Ausgangssperre heißt ja, das genau dieses so nicht mehr möglich wäre.“
Wird Ihnen zuhause Langweilig? Wie haben Sie sich beschäftigt?
„Nachdem wir aus Südtirol wieder zuhause angekommen waren, wurde klar, dass ich zuhause bleiben muss. Das war für mich sehr kurzweilig, weil diese Summe an Krisengesprächen und Abstimmungen in Telefonkonferenzen seit Montag vergangener Woche nicht abreißen. Aber es ist schon eine Umstellung, wenn man dann als Oberbürgermeister alles in seinem kleinen Raum, an seinem Schreibtisch absolvieren muss. Ich persönlich freue mich, wenn das für mich am Wochenende vorbei ist, als Person, der die anderen braucht, der die anderen sucht ist das ganz besonders so.“
Wenn Sie sich in der jetzigen Lage etwas wünschen könnten, zum Beispiel von der Regierung – was wäre dass dann?
„Wir sehen, wie kleine Unternehmen von all diesen Einschränkungen betroffen sind. Meine dringende Bitte ist, dass die Landesregierung schnell deutliche Signale entsendet, dass geholfen wird. Es miss nicht gezaubert werden, aber das Mögliche sollte auch möglich gemacht werden. Damit auch da nicht zu schnell im wirtschaftlichen Bereich ein immer schnelleres Drehen der Spirale in die falsche Richtung erfolgt.“
Vielen Dank an Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg.