Illerkirchbergs Bürgermeister Häußler reagiert auf Suizid

"Schreckliche Ereignisse in unserer kleinen Gemeinde"

Am Mittwoch wurde ein 25-jähriger Mann, der in einer Flüchtlingsunterkunft in Illerkirchberg lebte, am Sendener Bahnhof von einem Zug erfasst. Er starb noch vor Ort. Jetzt hat der Bürgermeister von Illerkirchberg, Markus Häußler, auf den Tod des 25-jährigen Geflüchteten reagiert.

Was sich gerade in Illerkirchberg im Alb-Donau-Kreis abspielt ist unvorstellbar und schrecklich zugleich. Am Montagmorgen wurden zwei Mädchen von einem 27-jährigen Mann mit einem Messer angegriffen. Die 14-Jährige starb später im Krankenhaus, eine 13-Jährige wurde schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter sitzt jetzt in Untersuchungshaft in einem Justizvollzugskrankenhaus

Drei Bewohner festgenommen

Im Zuge der ersten Ermittlungen hat die Polizei am Montagmorgen drei Bewohner der Flüchtlingsunterkunft festgenommen. Darunter auch der 25-jährige Mann, der sich am Mittwoch in Senden das Leben nahm. Markus Häußler, Bürgermeister von Illerkirchberg, wendet sich daraufhin mit folgenden Zeilen an die Bevölkerung:

„Ich bin tief erschüttert über den Suizid des geflüchteten 25-Jährigen. Mir fehlen die Worte dafür, welche schrecklichen Ereignisse in unserer kleinen Gemeinde geschehen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die dem Toten nahestanden. Wir trauern mit ihnen und teilen ihren großen Schmerz.Der Tote war nach Auskunft der Polizei nicht an dem Messerangriff am Montag beteiligt. Nach der Vernehmung durch die Polizei wurde er in eine andere Unterkunft verlegt und durch die Gemeinde betreut. An Spekulationen über die Hintergründe des Suizids beteiligen wir uns nicht. Aber ich wiederhole nochmals eindringlich meine Bitte: Liebe Bürgerinnen und Bürger, nehmen Sie Geflüchtete aller Nationen nicht in Generalverdacht, sondern begegnen Sie ihnen offen und schreiten Sie ein, wenn Sie Zeuge von Grenzüberschreitungen werden. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Zivilcourage und Ihr Engagement!“

Normalerweise berichtet DONAU 3 FM nicht über Suizide, da dies zu Nachahmern führen kann. Der deutsche Pressekodex gibt hier ganz klare Richtlinien vor. Wenn der Fall ein besonderes öffentliches Interesse nach sich zieht, können Medien von diesen Richtlinien zurücktreten. Aber auch hier nimmt die mögliche Verhinderung eines Folge-Suizids  Journalisten in die Pflicht, sehr sorgfältig und sensibel über Suizide zu berichten.

HILFE BEI SUIZIDGEDANKEN

Sollten Sie sich selbst in einer persönlichen Krise befinden und Hilfe brauchen, reden Sie darüber. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, die ihnen ermöglichen, anonym mit Menschen über ihre Situation zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Kontaktieren Sie die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer 0800 111 01 11 oder 0800 111 02 22.

Wer das Gefühl hat, an einer Depression zu leiden oder sich in einer scheinbar ausweglosen Lebenssituation zu befinden, sollte nicht zögern, Hilfe anzunehmen. Auch die Telefonseelsorge in Deutschland bietet zum Beispiel Hilfe unter 0800 111 0 111, das Info-Telefon Depression unter 0800 3344533 oder die Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf ihrer Website.

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