Die Kreisjägerschaft im Kreis Neu-Ulm hat im Frühjahr viele Rehkitze gerettet.
Laut Landratsamt wurden dafür Drohnen eingesetzt. Rehkitzen droht jedes Jahr der Tod, wenn Wiesen an Waldrändern per Maschine gemäht werden.
Bislang konnten bereits 42 Rehkitze in diesem Frühling mit Hilfe einer Drohne mit Echt- und Wärmebildkamera gerettet werden.
Die Drohnen-Konstruktion, die der Jäger-Kreisverband für circa 9500 Euro angeschafft hat, fliegt in diesem Frühjahr zum ersten Mal. Jeden Morgen sei der Apparat derzeit im Einsatz. Von Anfang Mai bis Mitte Juni dauert die jährliche Saison. In diesem Zeitraum legen die Rehmütter ihre Neugeborenen im hohen Gras in Waldnähe ab. Wenn sie dort nicht entdeckt werden, bevor der Bauer mit dem Mähwerk anrückt, droht ihnen tödliche Gefahr.
Wie viele Rehbabys genau auf diese grausame Art ums Leben kommen, ist nicht zu quantifizieren. „Die Dunkelziffer dürfte hoch sein“, meint Anneliese Maisch von der unteren Jagdbehörde beim Landratsamt Neu-Ulm, denn den Bauern sei es sehr unangenehm, wenn sie beim Mähen ein Rehkitz erwischen. Entsprechend würden wohl viele solche Wildunfälle nicht angezeigt.
Der Kreisjagdverband will nach dem gelungenen Pilotprojekt im Raum Weißenhorn in weitere Flugobjekte mit Kamera investieren. Es soll jede der vier Hegegemeinschaften, in welche die 100 Reviere umfassende Jagd im Landkreis aufgeteilt ist, eine Drohne erhalten. Für das erste Fluggerät, das nun im Einsatz ist, konnte neben Mitgliedsbeiträgen auf Spenden eines Unternehmens und des Bauernverbandes zurückgegriffen werden. Weitere Sponsorengelder wären hoch willkommen, denn sie würden helfen, blutjunges Bambi-Leben zu retten.