Immer mehr Männer aus Baden-Württemberg wenden sich bei häuslicher Gewalt an das Männerhilfetelefon. Im vergangenen Jahr gab es 428 Kontaktaufnahmen im Südwesten, wie das Sozialministerium jetzt mitteilte. Zum Start des Angebots vor rund fünf Jahren waren es noch gut 100 Anrufe.
Rund zwei Drittel der Betroffenen berichten von direkter Gewalt. In den meisten Fällen seien die Täterinnen Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen. Besonders häufig geht es um psychische Gewalt, oft in Kombination mit körperlicher oder sexualisierter Gewalt.
Das bundesweite Hilfetelefon wurde ursprünglich von Bayern und Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen, 2021 schloss sich Baden-Württemberg an. Bundesweit stieg die Zahl der Anrufe von 1.480 im Jahr 2020 auf über 4.000 im vergangenen Jahr. Mit 33,3 Prozent kamen die meisten Anrufe aus Bayern, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (26,7 Prozent) und Baden-Württemberg (10,6 Prozent).
Das Hilfetelefon wird anonym und kostenlos betrieben – unter anderem von der man-o-mann Männerberatung in Bielefeld, der AWO Augsburg, der Sozialberatung Stuttgart und der Tübinger Fachstelle Pfunzkerle. Finanziert wird es von den jeweiligen Landesministerien.
Das Hilfetelefon ist kostenlos und anonym unter der Nummer 0800 123 99 00 erreichbar. Es richtet sich an von Gewalt betroffene Männer sowie an Angehörige und Fachpersonal. Zusätzlich finden Betroffene auf der Internetseite www.maennerhilfetelefon.de ein digitales Beratungsangebot.