Neue Wache der Wasserretter besitzt Leuchtturm-Charakter

Die Projektentwicklungsgesellschaft (PEG) Ulm hat am Montag zur Schlüsselübergabe zur Schlüsselübergabe nach Neu-Ulm geladen und das war nicht das einzig Ungewöhnliche an der neuen Wache der DLRG Ortsgruppe Ulm. Das Gebäude am Neu-Ulmer Donauseite steht östlich neben der Adenauerbrücke und ersetzt einen 50 Jahre alten Bau auf der Westseite der Adenauerbrücke.




Die Ortsgruppe Ulm der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen, doch der Vorsitzende Markus Häußler hätte von so einem Neubau „nicht einmal zu träumen gewagt“. Entstanden ist die neue Rettungswache eigentlich aus Überlegungen zum Selbstbau einer Blechgarage, um die Einsatzfahrzeuge unterstellen zu können. Bisher können  die 100 Aktiven ihre fünf Fahrzeuge, drei Boote samt Anhängern und einen Anhänger für die Ausrüstung der Strömungsretter nicht auf dem Gelände der alten Wache abstellen, zwei Fahrzeuge stehen in einer Halle im Ulmer Donautal. Bei einem Einsatz musste erst einmal koordiniert werden, welcher Helfer wohin fährt, um alle notwendigen Fahrzeuge an die Einsatzstelle zu bringen. Um die möglichen Folgen dieser Zeitverzögerung bei der Rettung eines Ertrinkenden plastisch zu machen, stellte Vorsitzender Häußler den Satz in den Raum: „Halten Sie mal fünf Minuten die Luft an“.

In der neuen Wache, die nun ihren Innenausbau bekommt und bis zum Mai fertig bezogen sein wird, können alle Einsatzfahrzeuge in der Fahrzeughalle nebeneinander stehen und die Bootsanhänger können angekuppelt bleiben. In der alten Doppelgarage musste der Bootsanhänger abgekuppelt werden und der Anhänger ganz nach unten gekurbelt werden, damit das Boot beim händischen rein- oder rausschieben nicht an der Garagendecke schleift. Der Gesamtzustand des 1972 gebauten Holzhauses beschrieb Häußler mit „Ich würde es nicht mehr als Wohnraum vermieten“, denn das Funktionsgebäude hat das Ende seiner Nutzungsdauer schon längst erreicht.

Hinter dem Wach- und Funkraum befindet sich eine weitere Garage mit einem Schlauchboot, ringsherum stehen die Spinde der Einsatzkräfte ohne Geschlechtertrennung. Zukünftig gibt es einen Umkleidebereich mit Nass-Trocken-Trennung, denn wenn die Taucher und Strömungsretter mit nasser Kleidung zurückkommen, können sie in dem neuen Gebäude ihre Kleidung zum Trocknen aufhängen und dann gleich nach Geschlechtern getrennt duschen gehen. Dahinter schließen sich die Umkleiden an, um nach einem Einsatz wieder mit der Alltagskleidung seinem Beruf nachgehen zu können. Im Obergeschoss wurde ein Büroraum eingebaut und Schulungsräume, die sich verbinden lassen. Die DLRG bietet außerhalb von Corona-Zeiten nicht nur 45 öffentliche Schwimmkurse jährlich an, sondern bildet auch ihre Einsatzkräfte selbst aus, dazu gehört neben der Wasser- und Bootsausbildung auch viel Theorieunterricht und eine Sanitätsausbildung.

Die Ulmer Wache auf Neu-Ulmer Gebiet ist die bundesweit erste Wasserrettungswache, die nach den aktuell geltenden Richtlinien gebaut wurde. Dazu wurden die Normen für Feuerwehr-Gerätehäuser auf die speziellen Anforderungen in der Wasserrettung angepasst. Dieser „Leuchtturm-Charakter“ (Häußler) zeigt sich in Anfragen aus dem ganzen Bundesgebiet zu der Umsetzung. Nach einem Gemeinderatsbeschluss vor drei Jahren wurde die PEG mit der Realisierung beauftragt, denn für einen Zuschussantrag beim Land Baden-Württemberg muss erst eine Planung vorgelegt werden, die die Ortsgruppe finanziell überfordert hätte. Die PEG plante und baute schlüsselfertig, gleichzeitig hat die Stadt Ulm den Zuschussantrag gestellt. Rund 4,5 Millionen Euro investierte die Stadt und vertraut nun auf einen noch zu bewilligenden Landeszuschuss.
Das war für Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch eine Selbstverständlichkeit, um die ehrenamtliche Arbeit der DLRG zu unterstützen. Für den Mai kündigte Czisch dann auch gleich ein großes Einweihungsfest an. Die Anwohner der Bootshausstraße waren laut Czisch mit dem Neubau einverstanden, der ihnen einen Lärmschutz gegen die dahinterliegende Adenauerbrücke bietet. Sobald die Brücke neu gebaut ist, wird das DLRG-Gelände noch eine Slip-Anlage erhalten, um direkt vor Ort Boote in die Donau einsetzen zu können.

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