Schon seit Jahren sinkt die körperliche Aktivität von Kindern in Deutschland, die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen dies in einer Studie nochmal deutlich. Die WHO empfiehlt, dass Kinder jeden Tag mindestens sechzig Minuten an der frischen Luft sein sollten, Kinderärzte raten sogar zu bis zu zwei Stunden pro Tag. Die Realität sieht oft anders aus. Das RKI warnt, dass etwa jedes fünfte Kind in Deutschland übergewichtig sei. Eine Lösung könnten Outdoor-Konzepte in Schulen und Kindergärten sein. Hier sind die Kinder die ganze Zeit über draußen. Bei der Outdoor-Klasse des Pestalozzi Gymnasiums in Biberach findet beispielsweise zweimal in der Woche der reguläre Unterricht im Freien statt und in Langenau gibt es einen Bauernhofkindergarten, bei dem die Kinder Abläufe und Vorgänge der Landwirtschaft erleben.
Hohes Verkehrsaufkommen, fehlende Grünflächen, Termindruck beim Spielen und längere Bildschirmzeiten, das sind nur einige Gründe, die die Konrad-Adenauer-Stiftung nennt, warum Kinder weniger draußen sind. Eine Lösung sind Outdoor-Konzepte wie Outdoor-Schulen oder Waldkindergärten. Doch von 3,9 Millionen Kinderbetreuungsangeboten in Deutschland sind nur etwa 2.000 Natur- und Waldkindergärten. Auch Outdoorklassen in Schulen sind eher die Seltenheit. Doch wie sinnvoll sind diese Konzepte?
Ein gängiges Konzept ist der Waldkindergarten, der auch Naturkindergarten genannt wird. Die meisten Aktivitäten finden draußen statt und wie der Name schon sagt, im Wald. Ein Bauernhofkindergarten hingegen legt seinen Fokus im Erleben landwirtschaftlicher Tätigkeiten und der Kontakt zu Tieren und Pflanzen.
Die Outdoor-Klassen werden bis jetzt in Deutschland von nur wenigen Schulen angeboten. Ein- bis zweimal die Woche gehen die Schüler aus dem Klassenzimmer in den Wald oder auf ein Außengelände. Dort findet der reguläre Unterricht, wie Mathematik, Deutsch oder Biologie dann draußen statt. Die Umgebung wird dabei mit einbezogen.