Pilze sammeln in Schwaben - wo suchen, wie sammeln und was beachten?

Lecker oder giftig?

Pilzbegeisterte müssen nicht bis zum Herbst warten, um ihrem Hobby nachzugehen. Schon jetzt locken Wälder mit großer Auswahl. Was beim Sammeln zu beachten ist.

Der Herbst gilt als klassische Pilzsammelzeit. Doch auch im Sommer könnten Pilzbegeisterte ihrem Hobby nachgehen – besonders, wenn der Sommer feucht sei, sagt Katharina Krieglsteiner. Sie ist Ausbilderin bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Chancen auf Pilzfunde gibt es insbesondere in den zuletzt regnerischen Regionen im Land. Liss Hoffmann vom BUND empfiehlt in Laub- und Mischwäldern und dort an Wegen und Waldrändern zu suchen. Wälder mit alten Bäumen und Totholz seien besonders pilzreich.

Stinkmorchel ist im Sommer genießbar

Pfifferlinge, Sommer-Steinpilze, Röhrlinge und Täublinge sowie Bovisten und Birkenpilze sind bereits im Spätsommer essbar. Auch Krause Glucken, Schopftintlinge, Große Schmierlinge und Wiesenchampignons sind schon in den heimischen Wäldern zu finden. Durch die Regengüsse gebe es zudem schon Fichtenpilze, sagt Hoffmann. Da die Stinkmorchel im Sommer noch jung sei, sei sie dann ebenfalls genießbar. Erfahrene Sammler finden auch Perlpilze und Scheidenstreiflinge, die jedoch giftige Doppelgänger haben.

In Naturschutzgebieten, Nationalparks und Aufforstungsflächen ist das Sammeln verboten. Einige essbare Pilzarten wie Schwarzhütige Steinpilze, Kaiserlinge, Schafporlinge und Tuber-Trüffel dürfen nicht gepflückt werden.

Nie unbekannte Pilze pflücken – besser keine App-Bestimmung

Sammler sollten nur ihnen bekannte und verzehrbar aussehende Pilze pflücken. Anderenfalls kann es zu Vergiftungen oder Unverträglichkeiten kommen.

Es dürfen nur geringe Mengen gepflückt werden. «In Baden-Württemberg hat sich bei Pilzen die Angabe von einem Kilogramm pro Person etabliert», sagt Hoffmann. Als Faustregel empfiehlt sie die «Handstraußregel». Die erlaubte Menge ist demnach jene, die gut in der Hand zu transportieren ist.

Wer sich unsicher ist, kann sich an Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie oder – im Falle einer Vergiftung – an die Giftnotrufzentrale (0761-19240) wenden. Hoffmann warnte davor, Pilze durch Apps, Fotos oder Videos zu bestimmen.

Nach dem Pflücken müssen Pilzen kühl und luftig gelagert werden. Plastiktüten sind tabu. Sie sollten rasch zubereitet und in nicht zu großen Mengen gegessen werden, so Krieglsteiner.

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