Schwacher Jahresauftakt am Arbeitsmarkt

Schaffe, schaffe Häusle baue

Die Arbeitslosigkeit ist in der Region zum Jahresbeginn deutlich gestiegen. In den Agenturbezirken Ulm, Konstanz-Ravensburg und Donauwörth wurden teils zweistellige Zuwächse verzeichnet. Besonders betroffen sind gering qualifizierte Arbeitskräfte, während Fachkräfte weiterhin gute Chancen haben. Auch die Zahl der Stellenmeldungen ging zurück.

Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg ist im Januar um 9 Prozent auf 18.167 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 3,9 Prozent – der höchste Januarwert seit 15 Jahren. Laut Agenturchef Mathias Auch sind nicht nur saisonale Effekte, sondern auch die angespannte wirtschaftliche Lage ausschlaggebend.

Auch im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahm die Arbeitslosigkeit zu. 10.498 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 7,8 Prozent zum Vormonat. Die Quote stieg auf 3,3 Prozent. „Neben saisonalen Effekten ist dieser Anstieg auch konjunkturell begründet“, so Agenturchef Dr. Torsten Denkmann. Die schwache Konjunktur zeigt sich auch am Stellenmarkt: Die Zahl der neuen Stellenmeldungen sank im Ulmer Bezirk um 42,8 Prozent auf 560 Angebote.

Die Agentur für Arbeit Donauwörth meldet ebenfalls einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im gesamten Agenturbezirk, der die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm umfasst, lag die Quote erstmals seit dem Corona-Lockdown 2021 wieder bei 3 Prozent. Besonders betroffen sind Berufe in Verkehr, Logistik, Handel und Fertigung.

Landkreis Günzburg

Die Arbeitslosigkeit stieg auf 2,8 Prozent (+0,3 Prozentpunkte). Insgesamt waren 2.129 Menschen arbeitslos, 12 Prozent mehr als im Dezember. Der Stellenbestand lag bei 1.083 offenen Stellen, mit hoher Nachfrage nach Fachkräften in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Lager- und Logistikbereich.

Landkreis Neu-Ulm

Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 3,1 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Im Januar waren 3.327 Personen arbeitslos, ein Anstieg um 8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Unternehmen meldeten 268 neue Stellen, darunter viele in den Bereichen Verkauf, Gebäudereinigung und Maschinenbau.

Landkreis Biberach

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 2,8 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Mit 3.429 arbeitslosen Menschen lag der Wert 6,7 Prozent über dem Vormonat. Der Landkreis weist damit weiterhin die niedrigste Quote unter den 44 Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs auf.

Alb-Donau-Kreis

Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,2 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Insgesamt waren 3.837 Menschen arbeitslos, ein Anstieg um 8,9 Prozent im Vergleich zum Dezember.

Stadt Ulm

Die Zahl der Arbeitslosen stieg um 7,6 Prozent auf 3.232 Personen. Die Quote kletterte um 0,3 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Damit bleibt Ulm der einzige Stadtkreis in Baden-Württemberg mit einer Quote unter 5 Prozent.

Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg

Insgesamt bleibt die Arbeitskräftenachfrage in allen Regionen verhalten, während sich die anhaltende Konjunkturschwäche bemerkbar macht. Besonders gefragt sind weiterhin Fachkräfte, während gering qualifizierte Arbeitslose größere Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben. Gleichzeitig bleibt die Inanspruchnahme von Kurzarbeit hoch. Die Bundesregierung hat die Bezugsdauer auf 24 Monate verlängert.

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