Der SSV Ulm 1846 Fußball wehrt sich gegen Vorwürfe, er würde zu wenig gegen rechtsradikale Fans in seinen Reihen tun. Das Gegenteil sei der Fall, sagt SSV-Vorstand Thomas Oelymayer.
Die Sportschau hatte am vergangenen Wochenende über rechte Fan-Szenen im Fußball berichtet. Die Ulmer Fußballer wurden als Negativ-Bespiel genannt. Dem widerspricht Thomas Oelmayer vom SSV-Vorstand vehement: „Rechtsradikale haben in unserem Verein nichts verloren. Das haben wir auch dokumentiert, sowohl in der Satzung, als auch im Leitbild des Vereins. Wo es geht, haben wir Leute ausgeschlossen oder Stadion-Verbote erteilt. Wir tun alles, was in unserer Macht steht.“ Auch die Behauptung, die verurteilten Fackel-Werfer von Dellmensingen würden regelmäßig im Ulmer Stadion ein und ausgehen, trifft nur bedingt zu. Laut Oelmayer stoße der Rechtsstaat hier an seine Grenzen, Stichwort Datenschutz. Das Problem sei die genaue Personifizierung. Weder von ihren Anwälten noch von der Polizei gab es bislang die genauen Adressen. Vereins-Mitglieder sind diese Personen aber nicht.
In Ulm kümmern sich drei Ehrenamtliche um den Kontakt zur Szene. „Zu wenig„, räumt Oelmayer ein. „Schon zweimal sei der Verein an die Stadt herangetreten, um ein gemeinsames Fan-Projekt auf die Beine zu stellen. Bislang wurde es abgelehnt. Dabei seien die Fraktionen des Ulmer Gemeinderats dafür“. Als Positiv-Beispiel nennt der Ulmer Rechtsanwalt den 1. FC Heidenheim. Seitdem der Verein in der zweiten Liga spielt, hat der Club einen hauptamtlichen Fan-Beauftragten, der sich tagtäglich um die Belange der Fans kümmert. Entsprechende Kontakte seien längst geknüpft, so Oelmayer. Davon könne man sicherlich partizipieren.