Laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erleben wir in diesem Jahr eine starke Zeckensaison. Es sollen sich auch neue Arten verbreiten.
Die letzten zwei trockenen Jahre haben den Wäldern sehr zugesetzt, die Zecken haben davon aber regelrecht profitiert. Die milden Temperaturen bringen eine große Anzahl einheimischer Zecken, fördern aber genauso die Verbreitung neuer Arten. Weil die kleinen Spinnentiere eine Vielzahl von Krankheiten übertragen können, darunter Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis, ist beim Wald- und Wiesenspaziergang Vorsicht geboten.
Hier ein paar Tipps, wie Sie ohne Zeckenbiss durch das Jahr kommen und Sie jeden Aufenthalt im Wald genießen können:
1. Aufenthaltsort der Zecke meiden
Wer auf den lichten und vegetationsarmen Waldwegen bleibt, reduziert den Zeckenkontakt erheblich. Vermeiden Sie Gebüsch, Unterholz oder ungemähte Wiesen! Rasten Sie nicht am Waldrand, an Heuhaufen und im dichten Unterholz! Eine erwachsene Zecke kann bis zu 1,50 Meter hoch klettern. Meistens ist sie aber in Knie- bis Hüfthöhe zu finden. Entgegen der weit verbreiteten Meinung klettern Zecken nicht auf Bäume und lässt sich von dort auf das Opfer fallen.
2. Tragen Sie geschlossene und helle Kleidung!
Die Haut sollte größtenteils bedeckt sein. Feste Schuhe oder Gummistiefel, lange Hosen und Oberteile mit langen Ärmeln machen es den Zecken schwer. Auf heller Kleidung erkennt man Zecken schneller.
3. Schützen Sie sich durch Zeckenschutzmittel!
Neben käuflichen Zeckenschutzmitteln gibt es auch Naturstoffe wie z.B. Lavendel- und Nelkenöl, die das Risiko eines Zeckenbefalls vermindern können. Lavendelöl sollte dafür auf Schuhe und Strümpfe geträufelt werden.
4. Suchen Sie nach dem Spaziergang Ihre Kleidung und Ihren Körper nach Zecken ab!
Während der Zeckensaison sollte nach einer Wanderung möglichst schnell die Kleidung und der ganzen Körper, besonders die Kniekehlen, Achselhöhlen und im Schritt abgesucht werden und Kleidungsstücke, vor allem Strümpfe, gewechselt werden. Zecken krabbeln auf der Kleidung und suchen nach freier Haut und warmen Körperstellen. Aber Vorsicht: Junge Zecken sind sehr klein (0,5 mm) und zwischen den Haaren nur schwer zu erkennen.
5. Besondere Regeln für das Entfernen
Je schneller man die Zecke vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Nie die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Creme vor dem Entfernen ersticken, sondern die Zecke mit einer Zeckenzange, Zeckenschlinge, Zeckenkarte oder den Fingernägeln entfernen. Man packt die Zecke dabei an ihrem Saugrüssel unmittelbar an der Hautoberfläche und hebelt sie vorsichtig heraus. Ein Quetschen der Zecke muss vermieden werden, da sich sonst das Infektionsrisiko erhöht. Die Stichstelle sollte danach gewaschen und mit Alkohol desinfiziert werden.
6. Schützen Sie Ihre Haustiere!
Am besten schützen Sie die Tiere durch entsprechende Mittel aus der Apotheke oder vom Tierarzt. Wenn nicht, sollten Sie Ihren Hund oder Ihre Katze nach einem Aufenthalt im Freien unbedingt auf Zecken absuchen.