Damit hat wohl keiner gerechnet. Das Tierheim Ulm wurde am Wochenende mit Spenden überschüttet, nachdem dort letzte Woche eingebrochen worden war (wir berichteten).
Mit so viel Unterstützung hat der Leiter des Tierheims Ulm, Ralf Pessmann, nicht gerechnet. Über das Wochenende hat das Tierheim eine Spendenflut erreicht. Wie hoch die Summe letztendlich ist, könne er nicht sagen. Allerdings ist Pessmann sicher, dass es deutlich mehr ist, als bei dem Einbruch in der Nacht auf Freitag (21.08.2020) verloren gegangen ist. Bei dem Einbruch waren über 2000 Euro gestohlen worden. Und weil die Diebe das Fenster aufgehebelt und einen Tresor aufgebrochen hatten, ist ein zusätzlicher Sachschaden von mehr als 1000 entstanden. Den Tieren sei aber nichts passiert.
Das Tierheim erzählte noch am Tag des Vorfalls auf seiner Facebook-Seite von dem gestohlenen Geld und bat im gleichen Zug um Spenden. Über das Wochenende solidarisierten sich mehrere hundert Menschen mit dem Tierheim und spendeten. „Schweinerei! Von uns sind 1000 Euro unterwegs als schnelle Hilfe in der Not“, schrieb ein User. Ein anderer User verspricht: „Ich habe heute Abend ein Geschäftsmeeting und lass mal da den Hut rumgehen“. Auch zahlreiche Futterspenden erreichten das Tierheim.
Ralf Pessmann ist sprachlos. Damit habe er beim besten Willen nicht gerechnet. „Wir finden das sensationell und brauchen das Geld auch ganz dringend“, sagt Pessmann. Wie viel genau bei diesen vielen Spenden zusammenkam, weiß Pessmann noch nicht. Derzeit sei die Buchhaltung damit beschäftigt, die Spenden zu dokumentieren und zu summieren. Allerdings sei es schon deutlich mehr, als bei dem Einbruch verloren gegangen seien. Und gerade jetzt in der Corona-Zeit habe das Tierheim die Spenden nötiger denn je (wir berichteten).
Zuerst würden die Schäden beglichen, die bei dem Einbruch entstanden sind. Das Geld will er aber auch für Quarantäneboxen nutzen. Denn auf die sei das Tierheim dringend angewiesen. Diese werden benötigt, um beispielsweise Katzenbabys richtig versorgen zu können. Diese Quarantäneboxen würden mehrere 10 000 Euro kosten. Ohne Spendengelder sei es nicht möglich, diese neben den bereits laufenden Kosten anzuschaffen. Denn insgesamt gebe das Tierheim im Jahr bis zu 600.000 Euro für die Tiere aus. Zum Beispiel für den Tierarzt. Zudem wird das Tierheim aktuell stark erweitert und bekommt neue Gebäude.