Bei Dornstadt wurde ein Tiertransporter mit ca. 100 kranken und viel zu jungen Tieren gestoppt. Das Tierheim Ulm wurde hinzugerufen, um die Tiere aufzunehmen.
Im Tierheim Ulm überschlagen sich derzeit die Ereignisse. Nachdem dort letzte Woche eingebrochen worden war (wir berichteten) und das Tierheim dann am Wochenende eine Spendenflut erreichte (wir berichteten), hat das Tierheim nun nochmal neue Tiere bekommen. Denn am Sonntag wurde bei Dornstadt ein Transporter mit über 90 Hundewelpen und drei Katzen vom Zoll kontrolliert. Zwar hatten die Fahrer alle Papiere, aber ein Großteil der Tiere war viel zu jung, um vom Muttertier getrennt zu sein. Zudem waren einige Tiere krank.
Von den ca. 100 Tieren seien allerdings nur 27 Hundewelpen und drei Katzen beschlagnahmt worden, erzählt Ralf Pessmann, Leiter des Tierheims in Ulm, der zu der Beschlagnahme hinzugerufen worden war. Denn ein Richter habe die Beschlagnahme aller Tiere untersagt. Nur, das was ganz klar gewesen sei, hätte beschlagnahmt werden dürfen, erzählt der Tierheimleiter. „Bei mir haben sich alle Haare aufgestellt, als ich das gehört habe“, sagte Pessmann, „Ich hab gesagt: Wie kann man das jetzt machen? Rein seuchen- und tierschutzrechtlich war mir jetzt nicht klar, wie das funktioniert. Aber letztendlich hatte der Richter da das letzte Wort.“ So hätte der Transporter mit den restlichen Tieren weiterfahren dürfen.
Die beschlagnahmten Tiere wurden unter anderem ins Tierheim Ulm gebracht. Alleine hätte das Tierheim jedoch nicht alle Tiere aufnehmen können. Hilfe kam dann vom Tierheim Göppingen und vom Tierheim Weißenhorn. Die beiden Tierheime konnten einige der Tiere aufnehmen. Meistens wird das schon vorher geklärt, wer welche Tiere aufnehmen. Das Tierheim sei allerdings dann am Limit und könne keine Tiere mehr aufnehmen.
Solch eine hohe Anzahl an Tieren bringe aber das Tierheim-Personal an seine Grenzen. Denn vor allem kranke Tiere, die häufig in diesen Tiertransporten zu finden seien, brauchen extrem viel Zeit, sagt Pessmann. Zudem müssten diese regelmäßig gewogen und medizinisch versorgt werden. Außerdem müsse die Quarantäne regelmäßig sauber gemacht werden – teilweise mehrmals am Tag. „Wir haben da Ehrenamtliche, die uns dann hier und da unterstützen, weil das Personal nach einer gewissen Zeit dann so erschöpft ist mit dieser Belastung. Und da müssen wir dann auch schauen, dass wir da was aufgefangen bekommen“, erzählt der Tierheimleiter.