Tierquälerei-Prozess: Landwirte schweigen

Angeklagt sind Vater und Sohn

In einem weiteren Prozess wegen Tierquälerei auf Allgäuer Bauernhöfen müssen sich seit Dienstag zwei Landwirte vor dem Memminger Landgericht verantworten.

Die beiden 68 und 25 Jahre alten Angeklagten, Vater und Sohn, äußerten sich zu Beginn des Prozesses zu den Vorwürfen nicht. Ihre Verteidiger kündigten an, dass dies auch in den weiteren Verhandlungstagen zunächst so bleiben werde.

Der Staatsanwalt listete bei der etwa eineinhalbstündigen Anklageverlesung das Leiden von zahlreichen Tieren auf den drei Höfen der Beschuldigten auf. In dem Prozess geht es um insgesamt 54 Rinder. In den meisten Fällen wird den Angeklagten vorgeworfen, dass sie erkrankte Kühe nicht von einem Tierarzt haben behandeln lassen.

Die Kühe hätten dadurch längere Zeit erheblich leiden müssen, bei etlichen Tieren sei es zu Notschlachtungen gekommen. Kälbchen, die schwer krank waren und an Atemnot litten, sollen sich selbst überlassen gewesen sein.

Nach Angaben des Gerichts hatten die beiden Landwirte zu den Vorwürfen bisher entweder geschwiegen oder sie bestritten. Daher ist eine umfangreiche Beweisaufnahme nötig. Die Strafkammer hat deswegen 14 weitere Verhandlungstage geplant, das Urteil könnte Ende Oktober verkündet werden.

Der Betrieb in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) war 2019 im Zuge des sogenannten Allgäuer Tierschutz-Skandals in die Schlagzeilen geraten. Damals waren mehrere Allgäuer Betriebe ins Visier von Ermittlern geraten, nachdem eine Tierschutz-Organisation Videoaufnahmen veröffentlicht hatte, die Fälle von Tierquälerei in einem Großbetrieb zeigen sollen. Das Landgericht Kempten verhängte bereits im Dezember 2021 in einem anderen Verfahren gegen drei Oberallgäuer Landwirte Bewährungsstrafen.

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