Für den sogenannten „Mietenmonitor“ wertete der DMB zwischen Mai 2024 und Oktober 2025 über 20.000 Online-Wohnungsanzeigen aus – sowohl aus Berlin als auch aus Ulm. Ziel war es, zu prüfen, wie viele Angebote gesetzliche Mietobergrenzen überschreiten. Während in Berlin etwa 46 Prozent der Angebote im Bestand zu teuer sind, zeigt sich in Ulm: bei fast sieben von zehn Wohnungen stimmen Angebot und Gesetz nicht überein.
Laut DMB-Präsidentin Melanie Weber‑Moritz sei die Mietpreisbremse genau dafür geschaffen worden, Mieter vor überhöhten Mieten zu schützen. Doch in der Praxis würden die Regeln zu oft umgangen. Der DMB fordert daher eine konsequente Verfolgung von Mietwucher — mit empfindlichen Bußgeldern, einer dauerhaften und flächendeckenden Mietpreisbremse und der Abschaffung oder deutlichen Einschränkung von Ausnahmen etwa bei Möblierung oder Vormieten.
„In Ulm sehen wir, dass die Mietpreisbremse regelmäßig umgangen wird – und das ohne Konsequenzen für Vermieter, die sich nicht an das geltende Recht halten“, warnt Weber-Moritz.
Für Ulm ist das Ergebnis besonders überraschend — galt die Stadt doch lange als mittelgroße, relativ entspannte Stadt mit vergleichsweise stabiler Wohnungspolitik. Die Studie zeigt jedoch: Auch hier werden viele Wohnungen deutlich über dem zulässigen Mietniveau angeboten.
Für alle, die in Ulm auf Wohnungssuche sind: Die aktuellen Studienergebnisse zeigen, dass viele Angebote möglicherweise rechtswidrig sind. Es lohnt sich, Mietpreise kritisch zu hinterfragen — und bei Zweifeln rechtlichen Rat etwa beim Mieterverein Ulm/Neu-Ulm einzuholen.