Ulm setzt auf Großprojekte: Landesgartenschau, Fußgängerzone und Donaustadion

„Ulm baut um“ - und zwar richtig!

Wer dachte die Großbaustelle Ulm kommt bald zu einem Ende... hat sich getäuscht. Aber: Es scheint sich langfristig wirklich zu lohnen! Der Ulmer Gemeinderat hat auf alle Fälle wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Donaustadt getroffen.

Der Ulmer Gemeinderat hat weitreichende Entscheidungen getroffen, die das Stadtbild in den kommenden Jahren erheblich verändern werden. Im Zentrum stehen der Umbau der Fußgängerzone, die Modernisierung des Donaustadions und die Planung der Landesgartenschau 2030. Mit diesen Maßnahmen bekommt der Slogan „Ulm baut um“, der bisher vor allem für die Baustellen rund um den Hauptbahnhof genutzt wurde, eine noch größere Bedeutung.

Fußgängerzone wird in zwei Bauphasen erneuert

Die Ulmer Fußgängerzone soll umfassend modernisiert werden – jedoch nicht auf einen Schlag, sondern in zwei Abschnitten. Zunächst wird ab 2025 der Bereich zwischen Hauptbahnhof und Hirschstraße saniert. Dieser Abschnitt soll rechtzeitig vor der Landesgartenschau 2030 fertiggestellt sein. Der zweite Teil – von der Hirschstraße bis zum Münsterplatz – folgt ab 2031.

Die ursprüngliche Idee, die Sanierung auf unbestimmte Zeit zu verschieben, wurde verworfen. Trotz der vielen laufenden Bauprojekte entschied der Gemeinderat, dass die Fußgängerzone nicht weiter in ihrem derzeitigen Zustand bleiben kann. Die Umgestaltung wird jedoch mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt und die Belastung für den Einzelhandel gestaffelt umgesetzt.

Donaustadion wird modernisiert – aber keine reine Fußballarena

Auch das Donaustadion steht vor einer umfassenden Erneuerung. Die Modernisierung macht es fit für die 2. Bundesliga, ohne jedoch zur reinen Fußballarena zu werden. Die Laufbahn bleibt erhalten, während neue Tribünen für ein verbessertes Zuschauererlebnis sorgen. Die Gesamtkosten von 30 Millionen Euro sollen größtenteils vom SSV Ulm 1846 Fußball getragen werden. Parallel dazu unterstützt die Stadt den Verein bei der langfristigen Planung eines eigenen Stadions.

Landesgartenschau 2030: Grünflächen statt Großprojekte

Die Planung der Landesgartenschau 2030 wurde angepasst, um die Kosten zu senken. Statt teurer Einzelbauten setzt Ulm auf ein rund drei Kilometer langes, zusammenhängendes Grünband von der Wilhelmsburg bis zur Donau. Der Fokus liegt auf der nachhaltigen Stadtentwicklung, wobei der Verkehrsknotenpunkt Ehinger Tor eine zentrale Rolle spielt.

Hier wird eine schrittweise Umgestaltung erfolgen: Die Neue Straße soll zugunsten von Fußgängern und Radfahrern auf drei Fahrspuren reduziert werden. Auch die Kreuzung am Ehinger Tor vor dem Finanzamt wird modernisiert, während weitere Projekte erst nach 2030 angegangen werden.

Der städtische Eigenanteil an der Landesgartenschau liegt bei rund 55 Millionen Euro, was jedoch nur einen kleinen Teil der insgesamt geplanten Investitionen in Ulm ausmacht. Durch verschiedene Bauprojekte entlang der B10 werden in den nächsten zehn Jahren etwa 750 Millionen Euro investiert – aus öffentlichen wie privaten Mitteln.

Offene Fragen: Schützengilde, Donauufer und Söflinger Kreisel

Ein offener Streitpunkt bleibt die Umsiedlung der Ulmer Schützengilde. Der Schießstand des Vereins liegt im Planungsgebiet der Landesgartenschau. Die Stadt verhandelt derzeit über eine mögliche Verlagerung, um eine Lösung zu finden, die für beide Seiten tragbar ist.

Der Umbau des Söflinger Kreisels und die Erneuerung des Donauufers wurden vorerst zurückgestellt. Diese Projekte sind jedoch nicht endgültig gestrichen, sondern sollen zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Agenda kommen.

Ulm stellt die Weichen für die Zukunft

Mit den aktuellen Beschlüssen setzt der Gemeinderat ein klares Zeichen für die Entwicklung der Stadt. Während einige Großprojekte gestaffelt umgesetzt oder verschoben werden, bleibt die Landesgartenschau 2030 ein zentrales Vorhaben. Ulm rechnet mit rund einer Million Besuchern und plant, das Stadtbild nachhaltig zu verändern – trotz großer finanzieller Herausforderungen und damit verbundener, zusätzlicher Verschuldung.

Das sagt die Stadt Ulm zur Landesgartenschau 2030

Für die Landesgartenschau 2030 ist, wie bereits erwähnt, ein rund drei Kilometer langes Grünband von der Wilhelmsburg bis zur Donau und der Einsatz von sehr viel Geld geplant. Wir haben darüber mit Ulms Baubürgermeister Tim von Winning und Finanzbürgermeister Martin Bendel gesprochen.

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